Scout24-CEO Tobias Hartmann war zuvor beim Kochboxenversender Hellofresh.
Scout24-CEO Tobias Hartmann ist offenbar aufgeschlossen für die Vorschläge des Investors. 

Der Kleinanzeigenportalbetreiber Scout24 zeigt sich offen für einen möglichen Verkauf des Gebrauchtwagenportals Autoscout24. „Mit dem Ziel, langfristigen Wert für alle unsere Aktionäre zu schaffen, haben wir eine Prüfung der strategischen Alternativen für Autoscout24 angestoßen“, sagte Vorstandschef Tobias Hartmann am Dienstag in München. Erste Ergebnisse dieser Überprüfung sollen am 26. November auf einem Kapitalmarkttag vorgestellt werden

Hartmann reagiert damit auf Forderungen des aktivistischen Investors Elliott Capital Advisors. Der hatte vor kurzem eine Trennung von Autoscout24 und ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm vorgeschlagen hatte, um den Aktienkurs bis auf 65 Euro zu schrauben.

Scout24 hatte bereits Mitte Juli angekündigt, die beiden Sparten – die Vermittlung von Häusern und Wohnungen sowie von Autos – organisatorisch stärker voneinander zu trennen. „Damit steigern wir die operative Effizienz und erreichen eine größere Flexibilität bei der Verfolgung verschiedener strategischer Optionen für die beiden Kerngeschäftsfelder Autoscout24 und Immobilienscout24“, erläuterte das Unternehmen. Immobilienscout ist profitabler und auch in Deutschland die Nummer eins unter den Immobilien-Portalen. Autoscout24 sieht sich zwar in Europa als führend, hinkt in Deutschland aber hinter mobile.de her.

Operativ sieht sich Scout24 auf Kurs. Der Umsatz soll 2019 um 15 bis 17 Prozent steigen, die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) zwischen 52 und 54 Prozent liegen. In den ersten sechs Monaten kletterte der Umsatz um 20 Prozent auf 300,7 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge aus dem gewöhnlichen Geschäft lag bei 51,2 (Vorjahr bereinigt: 50,8) Prozent. Der Nettogewinn schrumpfte allerdings um 22 Prozent auf 52,1 Millionen Euro.

Lest auch

Bild: Scout24