Der gebürtige Koblenzer Tobias Lütke gründete Shopify im Jahr 2006 und ist bis heute Geschäftsführer.
Der gebürtige Koblenzer Tobias Lütke gründete Shopify im Jahr 2006 und ist bis heute Geschäftsführer.

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Shopify ist während der Pandemie zum teuersten Unternehmen Kanadas geworden. Durch die Corona-bedingten Schließungen der stationären Geschäfte mussten viele Einzelhändler kurzerhand auf den Online-Vertrieb umstellen und wandten sich für die Back-End-Services an Shopify. Jetzt stellte die in Ottawa-basierte Firma neue Dienste für ihre Kunden vor, darunter eine neue Debitkarte für Händler, Ratenzahlungspläne und Optionen für kleine Geschäfte, um Lieferbereiche festzulegen und verbesserte Lieferwege zu berechnen. Außerdem hat Shopify dem Lebensmittelsektor ein ganzes Team dediziert – ein Vorstoß in eine neue Branche für das Software-Unternehmen. 

Neben einer Verbesserung des SaaS-Markts will der Tech-Aufsteiger aber auch ein roboterisiertes Lager- und Logistiknetzwerk aufbauen, um mit Amazon zu konkurrieren. Dutzende Einzelhändler haben sich im vergangenen Jahr für die Pilotphase des Shopify Fulfillment Network angemeldet. Die Nutzung der automatisierten Lager soll die Wettbewerbsbedingungen zwischen kleinen Läden und den Mächtigen wie Amazon und Walmart verbessern. Shopify gab nun bekannt, dass es weitere Bewerbungen für die Lager akzeptiert. [Mehr bei Bloomberg, Techcrunch, Venturebeat und CBC] 

Auf Gründerszene: Der Kult-Fahrradhelm Hövding funktioniert wie ein Airbag: Erst bei einem Sturz bläst er sich auf und schützt so den Radler. Wir haben ihn ausgiebig getestet – mit einem unerwarteten Fazit. [Mehr bei Gründerszene]

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Die Facebook-Aktie erreichte am Mittwoch ein Allzeithoch, nachdem das Unternehmen am Tag zuvor Facebook Shops angekündigt hatte. Morgan Stanley schrieb, dass die neue Online-Shopping-Plattform Facebook zu einem Konkurrenten von Amazon und Google machen könnte. Außerdem plant Facebook die Wiedereröffnung seiner Büros am 6. Juli mit strengen Sicherheitsmaßnahmen und jeweils nur einem Viertel der Belegschaft im rotierenden Wechsel. [Mehr bei CNBC und Bloomberg]

Apple und Google haben die Schnittstellen für die Corona-Warn-Apps veröffentlicht. Bislang haben 22 Länder Zugriff darauf, weitere sollen folgen. Pro Land wird immer nur einer App Zugang gewährt. In Deutschland sind die Deutsche Telekom und SAP dafür verantwortlich, die App mithilfe der Schnittstellen zu entwickeln. Die Fertigstellung dürfte noch einige Wochen dauern. [Mehr bei Zeit]

Google Cloud hat einen Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium abgeschlossen, um Cyber-Bedrohungen zu erkennen und darauf zu reagieren. Der Deal ermöglicht es der Defense Innovation Unit, Anwendungen plattformübergreifend laufen zu lassen, während sie über die Google Cloud verwaltet werden. Berichten zufolge soll die Bezahlung siebenstellig sein. Google hatte zuvor ein zehn Milliarden US-Dollar schweres Angebot für einen Cloud-Computing-Vertrag mit der Verteidigungsabteilung an Microsoft abtreten müssen. [Mehr bei Techcrunch]

Die angestrebte Fusion zwischen Grubhub und Uber Eats bekommt starken Gegenwind: In einem Brief an die amerikanische Handelskommission und das Justizministerium veräußert eine Gruppe von demokratischen US-Senatoren Sorge über erhebliche wettbewerbswidrige Auswirkungen und fordert eine kartellrechtliche Untersuchung. Mehrere Gesetzgeber hatten bereits strengere Kontrollen während der Pandemie gefordert, da die Corona-Krise es starken Unternehmen und Investoren leichter machen wird, Marktanteile von Firmen anzuhäufen. [Mehr bei Reuters und CNBC]

Intel hat Rivet Networks übernommen, den Hersteller von Netzwerkschnittstellenkarten (NICs) der Marke Killer. Rivet Networks ist seit über einem Jahrzehnt ein Konkurrent von Intel im NIC-Bereich. Mit der Akquisition kann Intel vom Spielemarkt profitieren. [Mehr bei The Verge]

Samsara Networks, ein Startup, das sich auf das Internet der Dinge (IdD) konzentriert, hat 400 Millionen US-Dollar gesammelt und seine Bewertung damit auf 5,4 Milliarden US-Dollar gesenkt. Die Corona-Krise hat dem IdD-Unternehmen hart zugesetzt und zusätzliche Kapitalrücklagen erforderlich gemacht. Zu den neuen Investoren gehören Alliancebernstein, Franklin Templeton und General Atlantic. [Mehr bei Bloomberg]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Wir haben die Kochbox von Hellofresh getestet und festgestellt: Das Konzept hat durchaus Zukunft, aber nur, wenn man wichtige Dinge beachtet. [Mehr bei Gründerszene] 

Einen schönen Donnerstag!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: Shopify