Slack-Gründer Stewart Butterfield kann mit dem IPO zufrieden sein. Dabei schreibt seine Firma noch Millionenverluste.
Slack-Gründer Stewart Butterfield kann mit dem Börsengang zufrieden sein. Dabei schreibt seine Firma immer noch Millionenverluste.

Das US-Messengerdienst Slack hat ein fulminantes Börsendebüt hingelegt. Die Aktien legten an ihrem ersten Handelstag am Donnerstag, 20. Juni, um 60 Prozent auf 41,60 US-Dollar zu. Der Ausgabepreis lag bei 26 Dollar. Inzwischen (Freitag, 21. Juni) ist der Aktienkurs auf 38,62 Dollar gesunken, umgerechnet 34,20 Euro. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von 17,2 Milliarden Euro (19,47 Milliarden Dollar).

Nicht nur Slack selbst profitiert von dem erfolgreichen Börsengang. Auch bei den Gesellschaftern der Firma, auf deren Plattform Firmen weltweit ihre interne Kommunikation abwickeln, klingeln die Kassen:

  • Der US-Wagniskapitalgeber Accel ist mit 24 Prozent größter Gesellschafter von Slack. Seine Anteile sind beim derzeitigen Aktienkurs 4,13 Milliarden Euro (4,67 Milliarden Dollar) wert. Ein herausragendes Ergebnis: Accel hat über die vergangenen zehn Jahre umgerechnet 177 Millionen Euro (200 Millionen Dollar) in Slack investiert. Eingestiegen war der Wagniskapitalgeber schon 2009, Damals hieß das Startup noch Tiny Speck und entwickelte ein Onlinespiel. Die Idee scheiterte, 2012 wollte Gründer Stewart Butterfield sein Startup eigentlich liquidieren und Accel das übriggebliebene Geld zurückzahlen. Doch der VC nahm die Summe nicht an und überzeugte Butterfield stattdessen, es mit etwas Neuem zu versuchen. Daraus wurde Slack.
  • Zweitgrößter Anteilseigner ist der Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz. Ihm gehören 13,3 Prozent von Slack. Die Anteile sind aktuell 2,3 Milliarden Euro (2,59 Milliarden Dollar) wert. Auch dieser VC ist schon seit Tiny-Speck-Zeiten an Slack beteiligt
  • Die Venture-Capital-Firma Social Capital hält 10,2 Prozent an Slack, das entspricht bei derzeitiger Marktkapitalisierung 1,8 Milliarden Euro (1,99 Milliarden Dollar).
  • Softbank stieg 2017 bei Slack ein. Der japanische Tech-Investor hält 7,3 Prozent an dem US-Unternehmen, diese Anteile sind jetzt 1,3 Milliarden Euro (1,42 Milliarden Dollar) wert.
  • Auch für die Gründer hat sich der IPO gelohnt. Stewart Butterfield gehören noch 8,4 Prozent seiner Firma, das entspricht einem Gegenwert von 1,5 Milliarden Euro (1,64 Milliarden Dollar). Mitgründer Cal Henderson hält immerhin Anteile im Wert von 566 Millionen Euro (640 Millionen Dollar).

38 Anteilseigner hat Slack insgesamt. Bis zu seinem Börsengang hatte das Unternehmen 1,2 Milliarden Euro (1,4 Milliarden Dollar) Wagniskapital eingesammelt.

Im Börsenprospekt kommunizierte die Firma mit Sitz in San Francisco auch weitere Zahlen: 2018 setzte sie 220 Millionen Dollar um, machte aber 140 Millionen Dollar Verluste. Für 2019 plant sie mit einem Umsatz von 400 Millionen und Verlusten in Höhe von 138 Millionen Dollar. Zehn Millionen Nutzer hat Slack nach eigenen Angaben täglich, 600.000 Firmen verwenden das Kommunikationstool.

Mit Material von Reuters

Bild: Getty Images / Drew Angerer / Staff