Soundcloud-CEO Kerry Trainor hat das Wachstum als neuer CEO fortgeführt.

Soundcloud hat seinen Umsatz im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent auf fast 90,7 Millionen Euro gesteigert. Das geht aus den neuesten Unternehmenszahlen im britischen Handelsregister Companies House hervor, über die Music Business Worldwide zuerst berichtete. Im Jahr davor hatte der Berliner Musik-Streamingdienst nur 50,3 Millionen Euro umgesetzt. Verlust macht Soundcloud nach wie vor, allerdings mit 51,4 Millionen Euro etwa 27 Prozent weniger als im Vorjahr (70,5 Millionen).

Dabei war 2017 ein Krisenjahr für Soundcloud: Es gab Massenentlassungen, Standorte wurden geschlossen, die Gründer standen im Kreuzfeuer – und schließlich kam doch noch das rettende Investment. CEO Alex Ljung musste seinen Posten räumen und wurde durch Ex-Vimeo-Chef Kerry Trainor ersetzt. Der verkündete Anfang vergangenen Jahres, Soundcloud habe 2017 beim Umsatz die 100-Millionen-Dollar-Marke geknackt, was die neuen Zahlen bestätigen.

Damals kündigte Trainor auch an, sich auf Künstler, DJs und Labels konzentrieren zu wollen, die ihre Musik auf der Plattform anbieten und damit Geld verdienen wollen. Für sie führte das Unternehmen das Monetarisierungsprogramm Soundcloud Premier ein, dessen Vertragsbedingungen anfangs als unfair kritisiert wurden, woraufhin Soundcloud sie lockerte.

Die zahlenden Nutzer (sowohl Konsumenten mit Soundcloud-Go-Abo als auch Künstler mit Pro-Zugang) brachten dem Streamingdienst 2017 fast doppelt so viel ein wie im Vorjahr: Der Umsatz in diesem Segment stieg von 38,4 Millionen Euro im Jahr 2016 um 89 Prozent auf 72,6 Millionen Euro im Folgejahr. Die Werbeerlöse kletterten in der gleichen Zeit um 53 Prozent auf 18,1 Millionen Euro.

Ein Unternehmenssprecher sagte Music Business Worldwide außerdem, dass Soundcloud „seinen Wachstumsplan für ganz 2018 übertroffen“ habe. Die Zahlen für das vergangene Jahr würden aber frühestens Ende 2019 veröffentlicht.

Erst vor wenigen Tagen kündigte Eric Wahlforss – neben Alex Ljung der zweite Gründer von Soundcloud – an, zum März seinen Posten zu räumen. Er war bislang Chief Product Officer des Unternehmens, nun will er aus dem Tagesgeschäft aussteigen und eine Beraterrolle einnehmen.

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Bild: Soundcloud