Mitglieder des Europäischen Parlaments haben sich in einem Brief an Amazon gewandt.

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Mitglieder des Europäischen Parlaments haben Amazon-Chef Jeff Bezos in einem Brief gefragt, ob der weltgrößte Onlinehändler Geheimdienstagenten anstellt, um Politiker, Gewerkschafter und Mitarbeiter auszuspionieren. Der Brief wurde von Leïla Chaibi, einer französischen Politikerin der Partei La France Insoumise, verfasst und von 36 Abgeordneten und Mitgliedern des Europäischen Parlaments aus überwiegend linken und grünen Parteien in der gesamten EU unterzeichnet. In dem Brief heißt es: „Wir hinterfragen mit großer Sorge Ihre Absichten: Zielt die Überwachung von Amazon absichtlich auf Gewerkschafter, Amazon-Arbeitnehmer sowie politische Vertreter (einschließlich uns selbst) ab, die möglicherweise Kritik an Aktivitäten äußern könnten?“

Der Brief folgt auf zwei Amazon-Stellenausschreibungen für „Geheimdienstanalysten“ – idealerweise mit Französisch- und Spanischkenntnissen, die die Firma gelöscht hat. Den Ausschreibungen zufolge umfassten die Aufgaben die Überwachung verschiedener Bedrohungen, die von Amazon wahrgenommen wurden, darunter Gewerkschaften und „feindliche politische Führer“. [Mehr bei CNBC]

Auf Gründerszene warnt ein Gründer heute die Startup-Szene: „Auf Dauer ist das nicht gesund“ . Julian Leitloff wünscht sich, dass Gründer und Gründerinnen öfter über Schwächen und Ängste sprechen. Welche Tabuthemen gibt es laut dem Autor von „Keinhorn“ in der Startup-Szene? [Mehr bei Gründerszene]

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Kurz vor den US-Wahlen hat Facebook am Mittwoch verkündet, dass politische Werbung und Anzeigen erst wieder direkt nach der Wahl geschaltet werden dürfen. In einer Grundsatzerklärung des sozialen Netzwerks hieß es, man gehe diesen Schritt, um „die Gefahr von Verwirrung oder Missbrauch zu verringern“.
Außerdem ermutigen Facebook und Apple ihre Angestellten, sich freiwillig als Wahlhelfer zu melden. Während andere große Technologiefirmen wie Twitter und Salesforce ihren Mitarbeitern frei geben, um wählen zu gehen. [Mehr bei Fast Company und Business Insider]

Envisics hat in einer Series B-Finanzierungsrunde 50 Millionen US-Dollar eingesammelt. Das Startup vereint Technologien wie Computer Vision, maschinelles Lernen, Big Data-Analyse und Navigation, um Hardware zu entwickeln, die in Fahrzeuge integriert wird. So findet man die Technologie der Firma bereits im Jaguar Land Rover. [Mehr bei Techcrunch]

Samsung Electronics hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass der Gewinn für die drei Monate bis Ende September wahrscheinlich um 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Der Betriebsgewinn des Quartals dürfte bei 10,6 Milliarden US-Dollar liegen. Die genauen Ergebnisse für das September-Quartal werden Ende des Monats erwartet. [Mehr bei CNBC]

Im langjährigen Streit zwischen Oracle und Google scheint der Oberste Gerichtshof der USA geteilter Meinung zu sein. Einige der acht Richter äußerten sich am Mittwoch besorgt darüber, dass die Internetfirma lediglich den Software-Code von Oracle kopiert hätte, anstatt eigene Innovationen für mobile Geräte zu entwickeln. Andere Richter fanden jedoch, wenn dies schon ein Fall von Copyright darstellt, dann würde es Software-Entwicklern zu viel Macht geben. [Mehr bei Reuters]

Untersuchungen von UBS und PwC ergaben, dass das weltweite Vermögen von Milliardären zwischen April und Juli dieses Jahres insgesamt auf über zehn Billionen US-Dollar gestiegen ist. Im April 2020 waren es noch acht Billionen Dollar. Zu den reichsten Menschen der Welt gehören Amazon-Chef Jeff Bezos, Microsoft-Gründer Bill Gates, Tesla-Chef Elon Musk und Facebook-CEO Mark Zuckerberg. Insgesamt gibt es momentan 2187 Milliardäre. [Mehr bei CNBC]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Bei der Suche nach der nächsten Milliardenfirma setzen Investoren immer mehr auf Daten. Der Münchner VC Earlybird erprobt nun den Algorithmus eines deutschen KI-Experten. [Mehr bei Gründerszene]

Einen schönen Donnerstag!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: LOIC VENANCE/AFP/Getty Images