Joe Rogan führt Interviews, die bis zu drei Stunden dauern können. Trotzdem hören ihm viele zu.
Joe Rogan führt Interviews, die bis zu drei Stunden dauern können. Trotzdem hören ihm viele zu.

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Spotify’s Aktien sind am Dienstag zeitweise um mehr als zehn Prozent gestiegen, nachdem der beliebte US-Komiker, Kampfsportler und Kommentator Joe Rogan angekündigt hat, seine Podcasts ausschließlich auf die Streaming-Plattform zu verlagern. Rogans Podcast, „The Joe Rogan Experience“, hat eine millionenstarke und sehr treue Fangemeinschaft aufgebaut, die größtenteils aus Männern besteht. Weltbekannt wurde er durch ein Interview mit Tesla-Chef Elon Musk, der 2018 während einer seiner Sendungen einen Joint rauchte.

Spotify hat im vergangenen Jahr damit begonnen, seine Podcast-Streaming-Bibliothek durch eine Reihe von Akquisitionen zu stärken. Erst im Februar kaufte der Musik-Streamingdienst Ringer, ein Unternehmen, das Sport-Podcasts produziert. Spotify hat inzwischen 130 Millionen zahlende Kunden. Die Corona-Krise führte bisher nur zu wenigen Kündigungen, wie die schwedische Firma während der Veröffentlichung der Quartalszahlen im April mitteilte. Allerdings sind die Werbeeinnahmen eingebrochen. Die Umsatzprognose für das laufende Jahr nahmen die Schweden deswegen zurück. [Mehr bei Wall Street Journal und CNBC]

Auf Gründerszene: Fitness-Fahrräder profitieren von der Corona-Krise. Bis vor kurzem wetteten Analysten noch gegen die Aktie von Peloton, verglichen es gar mit überbewerteten Startups wie Wework. Doch mit der Pandemie hat sich das Blatt für die US-Heimtrainerfirma gewendet. [Mehr bei Gründerszene]   

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Facebook startet eine Plattform für Online-Shops, die es Händlern erleichtern soll, Produkte über das Netzwerk zu verkaufen. Durch die Verwendung von Facebook Shops können Unternehmen ihre Produkte auf ihrer Facebook-Seite, ihrem Instagram-Profil, in Stories oder in Anzeigen auflisten. Außerdem soll der Verkauf über die Chat-Funktionen von Whatsapp, Messenger und Instagram Direct möglich sein. [Mehr bei CNBC]

Jet.com, das Walmart für 3,3 Milliarden US-Dollar kaufte, um seine E-Commerce-Zukunft zu sichern und um im Kampf gegen Amazon eine jüngere, wohlhabende und in der Stadt lebende Kundschaft anzuziehen, soll vier Jahre nach der Übernahme eingestellt werden. Der Gründer von Jet.com, Marc Lore, wird aber weiterhin das E-Commerce-Geschäft von Walmart in den USA leiten, was die Vermutung einiger Kommentatoren bei der Übernahme bestätigt, dass Walmart bei dem Deal hauptsächlich Talent „einkaufte“. [Mehr bei Forbes]

Apple soll laut eines Medienberichts Teile seiner Produktion aus China abziehen. Apple-Kopfhörer könnten bald in Fabriken in Vietnam hergestellt werden. Damit zeigt sich, dass sich Firmen in den USA wie auch in China umorientieren müssen, nachdem die politischen und handelspolitischen Spannungen zwischen Washington und Peking zunehmen. [Mehr bei The Information]

Microsoft übernimmt Softomotive, ein Unternehmen, das sich auf die Automatisierung von Roboterprozessen spezialisiert hat. Die Vertragsbedingungen wurden nicht bekannt gegeben. Die Technologie wird in das bestehende Microsoft-Angebot Power Automate integriert, das sich an Personen richtet, die Anwendungen erstellen möchten, aber nicht über so viele technische Fähigkeiten verfügen wie professionelle Entwickler. [Mehr bei Venturebeat]

Omada Health, das digitale Tools für Menschen mit chronischen Erkrankungen bereitstellt, hat 57 Millionen US-Dollar an Investitionen eingesammelt. 30 Millionen gab das Health-Startup bereits für den Kauf von Physera aus, das auf virtuelle Physiotherapie spezialisiert ist. Insgesamt sind die Nutzerzahlen von Gesundheits-Apps in der Corona-Krise deutlich gestiegen. Ein digitales Ökosystem für Gesundheit mit internationalen Standards und einer gemeinsamen Sprache ist inzwischen realistisch geworden. [Mehr bei CNBC]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Der Cannabis-Hype ist vorbei: Während mehrere Firmen im vergangenen Jahr noch Millionenbeträge einsammelten, um importierte Cannabisblüten an Apotheken zu verkaufen, skaliert das Geschäftsmodell mittlerweile nicht mehr. [Mehr bei Gründerszene]

Einen schönen Mittwoch!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: Michael S. Schwartz/Getty Images