Startups in Paris werden bei Investoren immer beliebter.

Kapitalgeber glauben nach wie vor an das Potenzial europäischer Jungunternehmer und deren Ideen. Das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens Ernst & Young hervor, die heute veröffentlicht wurde. Demnach haben Investoren im vergangenen Jahr Rekordsummen in europäische Startups gesteckt. Die großen Gewinner sind Pariser Startups. Im vergangenen Jahr legten die Investitionen dort um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Währenddessen erhielten Berliner Startups 12 Prozent weniger frisches Kapital als noch 2017.

Auf Platz eins im Städtevergleich befindet sich London mit einem Zuwachs von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht einem Finanzierungsvolumen von rund fünf Milliarden Euro für Startups. Platz zwei belegt Berlin mit 2,6 Milliarden Euro, dicht gefolgt von Paris mit 2,5 Milliarden Euro. München belegt mit einem Finanzierungsvolumen von 619 Millionen Euro den vierten Platz. Hamburg befindet sich mit 548 Millionen Euro auf Rang sechs. Insgesamt sei 2018 fast jeder zweite Euro Risikokapital in ein Startup aus den Top drei Städten geflossen, schreiben die Macher der Studie.

Das Städteranking deckt sich mit dem Ländervergleich: An britische Startups gingen im vergangenen Jahr 7,2 Milliarden Euro. Das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutsche Jungunternehmer erhielten 4,6 Milliarden Euro, sieben Prozent mehr als 2017. In Frankreich, das beim Investitionsvolumen den dritten Rang in Europa belegt, seien die Startup-Investitionen sogar um 31 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro gestiegen.

Woher kommt der Erfolg französischer Startups? Peter Lennartz, verantwortlich für die „EY Start-Up-Initiative“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz: „Die französische Politik verfolgt das klare Ziel, Frankreich zur Startup-Nation Nummer eins in Europa zu entwickeln.“ Gründer erhielten zahlreiche Fördermaßnahmen wie eine unkomplizierte Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen, günstige Kredite vom Staat. Dazu kämen Steuererleichterungen für Gründer und Investoren. „Wenn Deutschland nicht aufpasst und nicht noch mehr für Startups tut als bisher, werden unsere französischen Nachbarn uns bei der Finanzierung von Jungunternehmen bald überholt haben“, so Lennartz.

Lest auch

Die größte Finanzierung im vergangenen Jahr erhielt laut Studie der britische Onlinehändler Farfetch mit 583 Millionen Euro. Auf den Plätzen zwei und drei befinden sich zwei deutsche Startups – Auto1 mit 460 Millionen Euro und das Bekleidungs-Unternehmen About You mit 264 Millionen Euro.

Bild: Yuriko Nakao/Getty Images