Keime gehen von Holzbrettern schwerer ab

„Jeder, der von Holzbrettern isst, könnte eine Lebensmittelvergiftung riskieren“, twitterte die Stadtverwaltung der britischen Stadt Birmingham Anfang Januar. Grund war eine Anzeige wegen unhygienischer Zustände in einem örtlichen Steakrestaurant. Der britischen Zeitung The Independent zufolge verließ im Oktober 2016 ein Gruppe von 14 Gästen Ibrahim’s Grill and Steak House mit einer Lebensmittelvergiftung. Der Fall sollte ein Warnsignal für alle Gastronomen, die ihr Essen auf Holzbrettern servieren.

Untersuchungen haben ergeben, dass das Lokal nicht ausreichend geputzt wurde, die Mitarbeiter Einweghandschuhe trugen, anstatt sich die Hände zu waschen und hölzerne Servierteller benutzten, die nicht ordentlich gesäubert wurden. Dieselben Bretter wurden auch zwei Monate später noch verwendet, als das Gesundheitsamt das Restaurant erneut überprüft hat. Dafür wurde das Steakhouse nun mit einer Summe von über 57.000 Euro abgestraft.

Die Hygieneregeln des Bundesinstituts für Risikobewertung schreiben nicht vor, aus welchem Material das Geschirr sein muss, auf dem die Gerichte serviert werden. Generell sollten Teller, egal ob aus Keramik, Metall oder Holz, aber bei mindestens 70 Grad Celsius gewaschen werden, um die Keime zu beseitigen, wie ein Sprecher vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mitteilt. Aufgrund der Offenporigkeit von Holz bestehe jedoch das Problem, dass Bakterien nicht so einfach entfernt werden können.

Grundsätzlich ist jeder Unternehmer jedoch selbst dafür verantwortlich, Lebensmittel in einwandfreiem Zustand zu verkaufen, so das Bundesamt weiter. Egal ob Restaurant oder verpackungsfreier Supermarkt. An dieser Maßgabe ändert auch ein Holzbrett als Teller wohl nichts.

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