Mehr als 700.000 Kapitalgesellschaften gibt es in Deutschland – und entsprechend viele Geschäftsführer an deren Spitzen. Eine aktuelle Studie, über die das Handelsblatt berichtete, gibt nun Einblicke in die Gehaltschecks der Chefs. Das Beratungsunternehmen BBE Media und der Deutsche Steuerberaterverband fragten dazu 3.000 GmbH-Geschäftsführer nach ihrem Jahresgehalt. Die interessantesten Ergebnisse der Untersuchung:
- In der Industrie springt am meisten Geld heraus
Die höchsten Gehälter fahren Chefs von Industrieunternehmen ein: 140.556 Euro beträgt der Medianwert der Brutto-Gehälter der Geschäftsführer in dieser Branche. Die Top-Verdiener sind die Geschäftsführer von Chemie- und Pharma-Unternehmen. Sie erhalten jährlich 168.966 Euro – plus Tantiemen in Höhe von 67.597 Euro. Alle in der Studie genannten Summen sind Medianwerte. - Mittlere Gehälter für Chefs in der Digitalwirtschaft
Wer die Geschäfte eines Unternehmens in der Digitalbranche führt, kann mit nicht ganz so viel Gehalt rechnen. Bei Chefs von EDV- und Software-Firmen liegt der Medianwert der Verdienste bei 126.021 Euro, in der Internet- und Telekommunikationsbranche bei 122.808 Euro. Für Geschäftsführer von E-Commerce-Unternehmen gibt es 116.318 Euro. Unter den 3.000 Befragten der Studie dürften wenig Gründer sein: In der Startupszene liegt das durchschnittliche Jahresgehalt eines CEOs bei 54.295 Euro.
Im Vergleich liegen die Gehälter in der Digitalbranche im Mittelfeld. Im Handwerk etwa verdienen Geschäftsführer deutlich weniger: Der Medianwert der Gehälter geschäftsführender Tischler liegt laut Studie bei 93.145 Euro. - Frauen haben das Nachsehen
Bei Startups ist der Anteil der Gründerinnen schon erschreckend gering – hier liegt er bei etwa 17 Prozent. Betrachtet man aber die Gesamtzahl aller GmbHs, ist der Frauenanteil noch kleiner. Nur 8,6 Prozent der GmbHs in Deutschland werden laut Gehaltsstudie von Frauen geführt. Und: Geschäftsführerinnen bekommen weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Der Gender Pay Gap liegt in der Chefetage bei 15 Prozent. - Der Dienstwagen wird unwichtiger? Von wegen!
Mit dicken Autos kann man die Leute von heute längst nicht mehr locken – könnte man meinen, wenn man sich ausschließlich in der Startupszene umhört. In der restlichen Geschäftswelt sieht es anders aus. Der Dienstwagen sei nach wie vor eine „attraktive Vergütungskomponente“, heißt es in der BBE-Studie. 86 Prozent der GmbH-Geschäftsführer fahren laut Studie einen Firmenwagen – am liebsten einen Audi A6 oder einen 5er-BMW.
So viel verdienen die Vorstände börsennotierter Startups
