Styla-Gründer Franz Riedl (links) und Philipp Rogge
Styla-Gründer Franz Riedl (links) und Philipp Rogge

Es ist ja immer gut, wenn man Sachen nicht selber machen muss. Unter der Prämisse haben Philipp Rogge und Franz Riedl im Jahr 2012 das Berliner Startup Styla gegründet: Es geht darum, das Erstellen von Webseiten von einer Software möglichst automatisiert erledigen zu lassen, samt Layout, Auswahl der Inhalte und Shopfunktionen. Dafür hat sich das Unternehmen nun gut vier Millionen Euro an neuem Kapital geholt.

Das Geld stammt unter anderem französischen Lead-Investor Hi inov aus Paris und ist damit dessen erstes Investment in Deutschland. Ebenfalls mit bei der Finanzierungsrunde dabei: der Frühphasen- und Wachstumsfonds der BFB Brandenburg Kapital GmbH, eine Tochter der Brandenburger Förderbank ILB, sowie die Altgesellschafter Surplus und der auf SaaS spezialisierte Risikokapitalgeber Senovo, der zuletzt bereits rund drei Millionen Euro investiert hatte.

Mit ihrem Konzept hatten Rogge und Riedl zuvor bereits unter anderem die Zalando-Gründer Robert Gentz und David Schneider überzeugt sowie das von weiteren Zalando-, Groupon- und Quandoo-Köpfen getragene Cherry Ventures: Zweieinhalb Millionen Euro hatte das Startup 2015 zunächst aufgenommen. Seitdem sei das Team von 20 auf nunmehr 70 Mitarbeiter gewachsen, verrät Rogge. Die Gesamtinvestitionen in die Firma belaufen sich nach Finanzierungen in den letzten beiden Jahren nun auf gut zehn Millionen Euro, so der Styla-Mitgründer gegenüber Gründerszene.

Mit dem neuen Kapital soll der Software (as-a-Service) nun mehr Künstliche Intelligenz beigebracht werden, heißt es vom Unternehmen. Vor allem auf der personalisierten Ausgabe von Inhalten liege dabei der Fokus. Man könne sich das so vorstellen, sagt Rogge: Die Software verbinde verschiedene Warenwirtschafts-, Marketing- oder Shopsysteme, zum Beispiel Salesforce, Hybris oder Magento, dann werde eine schnell ladende Webseite zu einem Suchbegriff generiert. Ziel sei es, von der automatisch erstellten Werbeanzeige bis zur personalisierten Nachfass-Email alles anbieten zu können. Zu den Kunden gehören nach eigenen Angaben die Firmen Henkel, OBI, Holy Group (Joop und Strellson) oder Douglas.

Zudem soll für mehr Wachstum in Europa der Standort London ausgebaut werden, der britische E-Commerce-Markt sei immerhin der größte und fortschrittlichste in Europa, sagt Rogge. Der Brexit mache ihm da zwar ein paar Sorgen, aber er gehe davon aus, dass die politischen Parteien mit der EU dann doch eine gute wirtschaftliche Zusammenarbeit vereinbaren werden.

Bild: Styla