Der Elektroautobauer Tesla trotzt mit seinen guten Quartalszahlen der Corona-Krise.

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Es ist das erste Mal, dass Tesla über ein volles Geschäftsjahr hinweg Gewinne vermeldet. Das Unternehmen erfüllt damit eine Bedingung, um in den S&P 500, den Aktienindex der größten US-Unternehmen, aufgenommen zu werden. Am Mittwoch hat der US-Autobauer seine Zahlen für das zweite Quartal verkündet: Von April bis Ende Juni 2020 hat der Konzern einen Nettogewinn von 104 Millionen US-Dollar erzielt, der Umsatz lag bei 6,04 Milliarden Dollar, davon 428 Millionen Dollar aus behördlichen Krediten. Der Erfolg des Elektroautobauers war zu erwarten, nachdem bereits Anfang Juli die Zahlen der Fahrzeugauslieferungen im zweiten Quartal verkündet wurden und alle Prognosen weit übertrafen.

Für Elon Musk, Teslas CEO, sind die Zahlen ein großer Sieg, da er seine Mission, die Autoindustrie in eine elektrische Zukunft zu führen, bestätigt sieht. Am Mittwoch sagte Musk in einer Telefonkonferenz, dass für Tesla Wachstum an oberster Stelle stehe und man sich bemühe, die Fahrzeuge erschwinglicher zu machen. Eine neue Autofabrik für Teslas Cybertruck will der Konzern in Austin, Texas, bauen.

Sechs Tech-Unternehmen dominieren nun den Nasdaq 100: Tesla, Facebook, Apple, Microsoft, Amazon und Alphabet machen gemeinsam 49 Prozent des Indexes aus, der die im Nasdaq gelisteten Unternehmen zusammenfasst, die keine Fintechs sind. [Mehr bei CNBC, Reuters, Wall Street Journal und The Verge]

Auf Gründerszene: Viele wollen, wenige tun es: Studien zeigen, dass nur 15,7 Prozent aller Gründer Frauen sind. Warum ist die Quote in Deutschland so niedrig? Können Männer besser pitchen und ziehen so Investoren an? Die Gründerszene-Redaktion will herausfinden, was Frauen abhält. [Mehr bei Gründerszene]

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Haben US-Beamte bald Tiktok-Verbot? Der Senat will über einen Gesetzesentwurf abstimmen, der es allen im öffentlichen Dienst verbietet, die chinesische Kurzvideo-App zu benutzen. Es wird vermutet, dass der Dienst Daten an Chinas Regierung weitergibt. Außerdem hat die US-Regierung wegen des Verdachts auf Wirtschaftsspionage angeordnet, das Konsulat in Houston, Texas, zu schließen. Zudem soll sich eine Biologin, die ihre Verbindung zum chinesischen Militär auf ihrem Visumsantrag verschwiegen hat, der Festnahme durch das FBI verweigern. Sie befindet sich im chinesischen Konsulat in San Francisco. [Mehr bei Reuters, CNBC und Wall Street Journal]

Mehr Umsatz als erwartet, weniger Wachstum für Azure: Auch Microsoft hat seine Zahlen für das zweite Quartal verkündet. Das Wachstum des Cloud-Service Azure fällt von 59 Prozent im ersten Quartal auf 47 Prozent. Trotzdem ist der Gesamtumsatz von 38 Milliarden höher als die prognostizierten 36,5 Milliarden US-Dollar. Außerdem: Slack reicht bei der EU eine Kartellbeschwerde gegen Microsoft ein. Mit der Anwendung Teams, die – genau wie Slack – den Austausch zwischen Arbeitsgruppen ermöglicht, stößt Microsoft derzeit in den Markt für Coworking-Software vor. Die Beschwerde richtet sich dagegen, dass Microsoft die Teams-Anwendung als kostenlosen Bestandteil seines Office-Produkts aufnehmen will. [Mehr bei CNBC, Reuters und Handelsblatt]

Softbank spielt mit dem Gedanken, seinen britischen Chipdesigner Arm Holdings zu verkaufen. Insiderberichten zufolge hat der Konzern mit Apple gesprochen, das Unternehmen will aber kein Angebot machen. Stattdessen bekundet der US-Chiphersteller Nvidia Interesse an Arm Holdings. [Mehr bei Bloomberg und Handelsblatt]

Spotify kann seine Kassen mit Geldern des größten Musik-Labels der Welt auffüllen. Ein neuer Lizenz-Deal zwischen dem schwedischen Musik-Streaming-Service und UMG (Univeral Music Group) will sich auf neue Möglichkeiten im Austausch zwischen Musikern und Fans konzentrieren. [Mehr bei Forbes, Boomberg und Wall Street Journal]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Als die Auto1 Group 2017 das Milliarden-Startup Auto1 FT gegründet hat, waren die Hoffnungen groß. Nun wurde dem Fintech der Kooperationsvertrag gekündigt – eine Entscheidung, die Auto1 FT nicht einfach so hinnimmt. [Mehr bei Gründerszene]

Einen schönen Donnerstag!

Eure Gründerszene-Redaktion

BilD: Visual China Group via Getty Images