Das Gericht in den USA machte es am Wochenende spannend – eine Entscheidung fiel erst am späten Sonntagabend.
Das Gericht in den USA machte es am Wochenende spannend – eine Entscheidung fiel erst am späten Sonntagabend.

Auch während des Wochenendes ging vielerorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Ein US-Richter hat sich auf die Seite Tiktoks gestellt: Das Herunterladen der chinesischen Video-App aus den US-App-Stores soll weiterhin erlaubt sein. Das Verbot der US-Regierung, das ab Mitternacht am Sonntag eingetreten wäre, greift damit zunächst nicht. Über weitere Einschränkungen, die am 12. November in Kraft treten sollen, hat das Gericht bisher aber nicht entschieden.

Tiktoks Schicksal hing in den USA am Wochenende an einem seidenen Faden oder besser gesagt an der richterlichen Entscheidung, ob ein Verbot der App durch die US-Regierung rechtens sei. Der Anwalt von Tiktok argumentierte, das Verbot, das neue Downloads von Tiktok aus den App Stores von Apple und Google ab Mitternacht am Sonntag verhindert hätte, wäre im Wesentlichen ein Einschnitt in die freie Meinungsäußerung. Die Anwälte der Regierung argumentierten dagegen, dass die First-Amendment-Ansprüche bei Tiktok nicht zutreffen würden, da die App ein nationales Sicherheitsrisiko darstelle.

US-Präsident Donald Trump will erzwingen, dass das Tiktok-Geschäft in den USA entweder verkauft oder ausgelagert wird. Ein entsprechender Deal mit Oracle und Walmart liegt dazu bereits auf dem Tisch. Doch sowohl verwirrende Äußerungen Trumps als auch mangelnde Begeisterung vonseiten Chinas könnten die Abmachung noch torpedieren. [Mehr bei CNBC, The Guardian und The Verge]

Auf Gründerszene lest ihr heute, wie es dazu kam, dass Klarna zum wertvollsten Fintech Europas wurde. Denn am Anfang mussten sich die Gründer anhören, sie hätten keine Chance gegen die großen Banken. Sebastian Siemiatkowski und seine Mitstreiter Victor Jacobsson und Niklas Adalberth ließen sich davon nicht abbringen. [Mehr bei Gründerszene+]

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht und der vergangenen Tage:

Googles Mutterkonzern Alphabet will Aktionärsklagen, die anprangern, wie das Unternehmen mit Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens umgegangen ist, mit einem Vergleich beilegen. Künftig soll das Management besser überwacht werden. Außerdem sollen 310 Millionen US-Dollar in Initiativen für mehr Fairness und Gleichberechtigung im Unternehmen fließen. [Mehr bei Handelsblatt und Wall Street Journal]

Apples Ärger mit der Europäischen Kommission ist nach wie vor nicht beendet. Am Freitag legte die Kommission Berufung gegen ein Gerichtsurteil ein. In einem Urteil vom Juli hatte es geheißen, die Kommission könne nicht nachweisen, dass die irische Regierung dem amerikanischen iPhone-Hersteller einen Steuervorteil gewährt habe. Dabei geht es um 13 Milliarden Euro an nicht gezahlten Steuern. Sowohl die irische Regierung als auch das Techunternehmen bestreiten die Behauptung. Nun geht der Streit vor das höchste Gericht in Europa. Außerdem haben sich mehrere Unternehmen wie Spotify, Deezer und Epic Games  im Konflikt um Apples App Store zusammengeschlossen. In der „Coalition for App Fairness“ protestieren sie gegen die Geschäftsgebaren des Technologiekonzerns. Apple soll derweil vom Coronavirus betroffenen Firmen die App-Store-Gebühren erlassen. [Mehr bei CNBC, Handelsblatt und Financial Times]

Postmates, das sich mit Uber zusammenschließen will – ein Deal, der derzeit von der Kartellbehörde in den USA untersucht wird – hat seine Verluste im zweiten Quartal verringern können. Der US-Lebensmittel-Lieferservice des Deutschen Bastian Lehmann verzeichnete ein Minus von 32 Millionen US-Dollar, verglichen mit einem Verlust von 73 Millionen US-Dollar im ersten Quartal. Dies ist vergleichbar mit den Ergebnissen von Uber Eats, das im ersten Quartal einen Verlust von 286 Millionen US-Dollar und im zweiten Quartal einen Verlust von 232 Millionen aufwies. [Mehr bei Techcrunch]

Poshmark, ein Online-Marktplatz für gebrauchte Kleidung, hat die Unterlagen für einen Börsengang eingereicht. Poshmark, in dessen Vorstand die bekannte Tennisspielerin Serena Williams sitzt, startete 2011 einst mit Damenbekleidung. Später erweiterte es seine Kategorien auf Männer, Kinder, Übergrößen, Luxus, Kosmetik und Wohnkultur. Das „Social Commerce“-Startup wurde von CEO Manish Chandra in Kalifornien gegründet. [Mehr bei Bloomberg]

Hims, ein Telemedizinunternehmen in den USA, das Wellness- und Gesundheitsprodukte verkauft, steht laut eines Medienberichts kurz davor, mit Hilfe eines Blankoscheck-Unternehmens an die Börse zu gehen. Der Deal, der bereits diese Woche angekündigt werden könnte, könnte Hims mit rund 1,6 Milliarden US-Dollar bewerten. [Mehr bei Bloomberg]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Instagram, Facebook und Tiktok sind dir zu langweilig geworden? In einer Bildergalerie stellen wir die neuen Social-Media-Apps abseits des Mainstreams vor. [Mehr bei Gründerszene]  

Einen guten Start in die Woche!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: NICOLAS ASFOURI/AFP via Getty Images