Sina Jurina ist zwar erst 2017 voll ins gemeinsame Geschäft eingestiegen, sie war aber von Anfang an konzeptionell beteiligt.

Sina und Anton Jurina führen das Modelabel Maison Hēroïne. Das Geschäftsmodell sind unter anderem Business-Handtaschen, Notebook-Taschen und Kleidungsstücke für zum Teil mehrere hundert Euro. Zehn Mitarbeiter sind im Unternehmen angestellt, fünf davon arbeiten frei. Uns hat Sina Jurina erzählt, welche Anwendungen ihr Team nutzt und wie das Startup arbeitet.

Welche Tools setzt ihr für das Recruiting und HR-Management ein?

Für unser HR-Management und das Recruiting verwenden wir Personio. Das Tool hat uns geholfen, die meisten Prozesse rund um das Bewerbermanagement zu automatisieren. Der jeweilige Teamlead kann zudem direkt auf potentielle Bewerber zugreifen und so seine Ausschreibungen selbst mitverwalten. Das spart Zeit und gleichzeitig E-Mail-Verkehr.

Was nutzt ihr für die Team-Kommunikation?

Wie viele Startups setzen wir in der internen Kommunikation, aber auch in der Kommunikation mit unseren Agenturen, auf Slack. Da wir fast ausschließlich mit der G-Suite arbeiten, ist die Funktion für uns sehr hilfreich, dass sich per Mail geteilte Google-Drive-Links automatisch in einen Slack-Channel ziehen und man über Änderungen in den Sheets direkt informiert wird.

Welche Software nutzt ihr für das Projekt- und Task-Management?

Unsere Projekte und Tasks planen wir in Trello. Je mehr Mitarbeiter wir werden, desto wichtiger ist es, alle Ideen und Aufgaben an einem Ort schriftlich festzuhalten. Trello ist da sehr unkompliziert und übersichtlich. Aufgaben lassen sich hier gut priorisieren und der jeweils aktuelle Status mitverfolgen.

Womit unterstützt ihr Mitarbeiter im Homeoffice?

Gleich zu Beginn des Lockdowns haben wir allen Mitarbeitern einen externen Bildschirm nach Hause gebracht, um ihnen so das Arbeiten im Homeoffice etwas zu erleichtern. Da wir mit der G-Suite arbeiten, haben alle Mitarbeiter von überall aus Zugriff auf Daten und wichtige Dokumente. Durch regelmäßige Meetings über Google Meet haben wir uns trotz Distanz regelmäßig sehen und austauschen können.

Welche Tools nutzt ihr für die Buchhaltung?

Für die Buchhaltung nutzen wir Datev und Getmyinvoice. Letzteres hilft uns vor allem bei der Automatisierung. Wir können die meisten Dienste anbinden, sodass sich die Belege automatisch ziehen und verarbeitet werden können. Shopify haben wir mit Pathway Solutions an die Buchhaltung angebunden.

Und wie sieht es mit CRM (Customer-Relationship-Management) aus?

Seit einigen Monaten setzen wir den Fokus noch stärker auf Retention und CRM. Wir sind auf Klaviyo umgestiegen und damit sehr zufrieden. Für Shopify-Shops scheint dies aktuell die beste Lösung zu sein. Unterschiedliche CRM-Flows lassen sich superleicht aufsetzen und durch Listen und Segmente können die Kunden noch individualisierter angesprochen werden.

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Was ist der beste Produktivitäts-Tipp, den ihr geben könnt?

Offene und regelmäßige Kommunikation wird oft unterschätzt, ist aber nicht selten der größte Motivations- und Produktivitätstreiber für die Mitarbeiter. In den ersten „Corona-Monaten“ arbeitete die Hälfte unseres Teams zeitweise komplett aus dem Homeoffice, die andere Hälfte noch regulär aus dem Office. Wir haben uns dennoch bemüht, dass alle Mitarbeiter zu jeder Zeit wussten, an welchen Themen die anderen Teams arbeiten und wie es um das Unternehmen steht, wie die aktuellen Zahlen aussehen. So verliert kein Mitarbeiter aus den Augen, auf welches Ziel als Team hingearbeitet wird und wofür man jeden Tag antritt.

Verfolgt ihr Regeln oder eine bestimmte Philosophie, nach der Meetings abzuhalten sind?

Jedes Meeting hat eine klare Agenda und einen Mitarbeiter, der den Hut auf hat. Er achtet darauf, dass der Zeitplan für das angesetzte Meeting eingehalten wird und der Fokus nicht verlorengeht. Wir haben relativ wenige Meetings, da der Austausch in einem noch kleinen Team sowieso den ganzen Tag stattfindet, aber wenn wir uns zusammensetzen, achten wir darauf, dass wir mit klaren Ergebnissen, nächsten Schritten oder To-dos aus den Meetings gehen.

Gibt es sonst noch eine spezielle Arbeitsmethode, die sich bei euch bewährt hat?

Fehler machen und aus Fehlern lernen. Wir probieren ständig neue Dinge aus und ermutigen unsere Mitarbeiter, Dinge zu wagen, auch wenn wir vorher nicht genau wissen, ob sie erfolgversprechend sind oder nicht. Das gilt von der Produktebene bis hin zum Marketing. Die daraus gewonnenen Learnings werden dann mit allen Mitarbeitern geteilt.

Das sind alle bisher veröffentlichten Artikel aus der „Tipps und Tools“-Reihe:

Bild: Maison Hēroïne