Uwe Horstmann hat Project A 2012 mitgegründet.

Project A ist einer der größten Berliner Risikokapitalgeber. Der VC konzentriert sich auf europäische Startups in der Seed- und Series-A-Phase. Mit seinem 2019 aufgelegten dritten Fonds in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro verwaltet der VC ein Gesamtkapital von 460 Millionen Euro. Mitgegründet wurde Project A von Uwe Horstmann. Der Berliner war zuvor Geschäftsführer bei Rocket Internet. Hier erzählt Horstmann, welche Tools sein Unternehmen nutzt und wie der Wagniskapitalgeber arbeitet. 

Welche Tools setzt ihr für das Recruiting und HR-Management ein?

Für das Recruiting setzen wir Greenhouse ein. Zusätzlich können wir über die Plattform Join Stellenausschreibungen über verschiedene Netzwerke posten. Im HR-Management nutzen wir Personio sowie Replicon für Stundenerfassung und Urlaubsanträge.

Was nutzt ihr für die Team-Kommunikation?

Wir verwenden vorrangig Zoom sowie die Google Suite zur allgemeinen Kommunikation. Das lässt sich perfekt mit unseren anderen Tools zum Beispiel im Projektmanagement integrieren. Slack kommt vor allem bei der internen Kommunikation zum Einsatz. Für größere virtuelle Networking-Veranstaltungen haben wir erfolgreich Run the World und Wonder eingesetzt.

Welche Software nutzt ihr für das Projekt- und Task-Management?

Das ist bei Project A vom jeweiligen Team abhängig und auch davon, was unsere jeweiligen Portfolio-Unternehmen nutzen, mit denen wir zusammenarbeiten. Daher verwenden wir sowohl Asana und Trello als auch andere Produkte des Software-Entwicklers Atlassian, wie Confluence und Jira. Wenn es schnell gehen soll, bietet sich natürlich das Google Sheet an. Für Remote Workshops und Brainstormings ist Miro eine gute Wahl. 

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Womit unterstützt ihr Mitarbeiter im Homeoffice?

Durch die häufig projektbasierte Unterstützung unserer Portfolio-Unternehmen ist unsere Unternehmenskultur bereits vor der Corona-Krise auf mobiles Arbeiten ausgelegt gewesen. All-Hands-Meetings, Firmen-Lunches sowie Jour fixes finden komplett virtuell statt. Wir veranstalten regelmäßig Brown-Bag-Lunches via Zoom, bei denen wir vor allem unsere Portfolio-Startups einladen, um den Wissensaustausch zu fördern. Zudem stellen wir unseren Mitarbeitenden alles zur Verfügung, was ein andauerndes Homeoffice angenehmer gestaltet wie zum Beispiel zusätzliche Monitore oder Bürostühle.

Welche Tools nutzt ihr für die Buchhaltung?

Im Finance-Bereich nutzt Project A Easybill zur Rechnungsstellung und den damit verbundenen Aufgaben. Die Buchhaltung selbst findet in Datev statt. Zur Digitalisierung unserer Eingangsrechnungen nutzen wir Candis, um papierlos zu arbeiten.

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Und wie sieht es mit CRM (Customer-Relationship-Management) aus?

Neben den branchenüblichen CRM-Tools wie Pipedrive, das wir intern für die Projektarbeit nutzen, verwenden wir in der Arbeit mit unseren Portfolio-Unternehmen vor allem Salesforce.

Was ist der beste Produktivitäts-Tipp, den ihr geben könnt?

Um produktiv zu sein, braucht es vor allem eine faire und konsequente Feedback-Kultur. Ich muss wissen, was meine Arbeit bringt und wie ich sie verbessern kann. Das wird ganz gerne einmal in der Hektik des Alltags vergessen – vor allem in Startups, wo diese Kultur erst erlernt oder aufgebaut werden muss.

Verfolgt ihr Regeln oder eine bestimmte Philosophie, nach der Meetings abzuhalten sind?

Wir halten uns an eine klare Meeting-Etikette: Jedes Meeting braucht einen sogenannten Owner, der oder die durch das Meeting führt, einen vorab definierten Anlass, ein Ziel und eine Agenda. Meetings sind stets zeitlich begrenzt, unter einer Stunde in der Regel, und durch Follow-ups wird sichergestellt, dass die beschlossenen Punkte auch umgesetzt werden. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.

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Gibt es sonst noch eine spezielle Arbeitsmethode, die sich bei euch bewährt hat?

Wissensaustausch ist das A und O bei uns. Das gilt sowohl für uns intern als auch für unsere Portfolio-Unternehmen.

Ein spannendes Format dabei ist „Coffee of Honesty“, welches wir mit Gründern und auch untereinander durchführen. Hierbei geht es um knallhartes, ehrliches Feedback. Für Projekte mit unseren Startups durchlaufen wir Retrospektiven, um die wichtigsten Erkenntnisse herauszuziehen, sowohl für uns als auch unsere Partner. So können wir die gemeinsame Arbeit verbessern und weiterentwickeln. Während der Corona-Pandemie haben sich darüber hinaus unsere virtuellen Onboarding-Rallyes bezahlt gemacht. Bei denen durchlaufen neue Kollegen spielerisch verschiedene Aufgaben, um das Unternehmen und die Kollegen kennenzulernen.

Das sind alle bisher veröffentlichten Artikel aus der „Tipps und Tools“-Reihe:

Bild: Project A