Twitter-CEO Jack Dorsey (links) traf den französischen Präsidenten Emmanuel Macron (rechts) im Juni 2019 im Elysee-Palast in Paris.
Twitter-CEO Jack Dorsey (links) traf den französischen Präsidenten Emmanuel Macron (rechts) im Juni 2019 im Élysée-Palast in Paris.

Auch während des Wochenendes ging vielerorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Nach dem Zwist zwischen Twitter und US-Präsident Donald Trump soll der französische Präsident Emmanuel Macron laut eines Medienberichts bei Twitter-Chef Jack Dorsey angerufen haben. In dem Telefonat sicherte Macron Dorsey seine Unterstützung zu und bot ihm im Scherz wohl sogar an, Twitter, das seinen Sitz in San Francisco hat, nach Frankreich umzuziehen. Ein Sprecher von Twitter lehnte einen Kommentar dazu jedoch ab. Trumps Zorn flammte auf, nachdem Twitter Ende Mai Tweets des Präsidenten Faktenchecks unterworfen oder sie als „gewaltverherrlichend“ markiert hatte.

Twitters Zurückhaltung auf das Angebot könnte daran liegen, dass die Gesetzgebung in Frankreich gegenüber sozialen Plattformen erst im Mai deutlich verschärft wurde. Nach deutschem Vorbild müssen „offenkundig“ illegale Inhalte – Hassreden, gewaltverherrlichende Beiträge sowie rassistische oder religiöse Beleidigungen – innerhalb von 24 Stunden nach einer Nutzermeldung entfernt werden. Bei Verstößen drohen den Portalen Geldstrafen bis zu 1,25 Millionen Euro. [Mehr bei Bloomberg]

Auf Gründerszene geht es heute um das gemeinsame Startup eines Ehepaares: Das Maison-Hēroïne der Gründer Anton und Sina Jurina, das Öko-Taschen und Accessoires verkauft. Beim Geschäftsmodell entschied sich das Ehepaar für eine offene Streitkultur – wie in der Familie auch. [Mehr bei Gründerszene]   

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht und der vergangenen Tage:

Nachdem Amazon in der EU am Pranger steht –  die EU-Kommission tischt kartellrechtliche Vorwürfe auf – zieht nun auch der US-Staat Kalifornien nach. Die kalifornischen Ermittler wollen laut eines Medienberichts die Geschäftspraktiken des Onlinehändlers untersuchen. Die Überprüfung konzentriert sich zumindest teilweise darauf, wie Amazon Drittverkäufer behandelt. Außerdem ermittelt der New Yorker Generalstaatsanwalt, weil Amazon Lagerarbeiter entlassen hat, nachdem sie sich über die Arbeitsbedingungen während der Pandemie beschwert haben. [Mehr bei Wall Street Journal und CNBC]

Facebook erhält ebenfalls Gegenwind von Behörden. So wird der geplante Kauf von Giphy, ein Anbieter animierter Bilder, derzeit von den Kartellbehörden in Großbritannien unter die Lupe genommen. [Mehr bei CNBC]

Facebook und Twitter sind zudem wegen ihrer unterschiedlichen Handhabe der Social-Media-Posts von US-Präsident Donald Trump weiter in den Medien. So wurde bekannt, dass Facebook einen Mitarbeiter entlassen hat, der sich auf Twitter dagegen ausgesprochen hat, wie Facebook mit den Posts umgegangen ist und der dabei einen anderen Mitarbeiter namentlich genannt hat. CEO Mark Zuckerberg hat – nachdem ihm anfängliche Inaktivität viel Kritik einbrachte – entschieden, die Richtlinien des sozialen Netzwerks zu überprüfen. In einem Brief schrieben er und seine Frau Priscilla Chan, dass sie von Trumps „spaltender und aufwieglerischen Rhetorik“ „zutiefst erschüttert und angewidert“ seien. [Mehr bei Cnet]

AT & T erwägt den Verkauf seiner Videospiele-Sparte Warner Bros. Interactive Entertainment für rund vier Milliarden US-Dollar. Take-Two Interactive, Electronic Arts und Activision Blizzard sollen Interesse am Kauf der Abteilung bekundet haben, die Titel wie „Mortal Kombat“ und „Harry Potter: Wizards Unite“ besitzt. Der US-Telekommunikationskonzern AT & T muss Vermögenswerte veräußern, um seine Schulden in Höhe von fast 200 Milliarden Dollar abzubauen. [Mehr bei CNBC]

Reliance Jio hat sich eine weitere Investition gesichert. Der indische Telekommunikationsbetreiber erhält 250 Millionen US-Dollar von L Catterton. Das US-amerikanische Private-Equity-Unternehmen ist der neunte Investor, der die indische Firma während der Pandemie finanziell unterstützt. Reliance Jio hatte sich in den vergangenen acht Wochen mehr als 13,7 Milliarden Dollar durch den Verkauf von Anteilen an Facebook, Silver Lake, KKR, Vista Equity Partners, General Atlantic, Mubadala, die Investitionsbehörde Abu Dhabis, TPG und L Catterton gesichert. [Mehr bei Techcrunch]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Patrick Giesen ist Gründer des Paket-Lieferdienstes Mister Postman. Für Gründerszene hat er aufgeschrieben, wie er die letzten Corona-Wochen als Neugründer erlebt hat. Ein Erfahrungsbericht. [Mehr bei Gründerszene]  

Einen guten Start in die Woche!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: DOMINIQUE FAGET/AFP via Getty Images