Beim Umgang mit Fake News wurde Twitter noch gelobt, doch nun kommen Zweifel an den Sicherheitssystemen auf.

Auch während des Wochenendes ging vielerorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Twitter hat weitere Details zu der Hacker-Attacke vergangene Woche bekannt gegeben. So wurden insgesamt 130 Accounts angegriffen, darunter Prominente wie US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden oder Tesla-Chef Elon Musk. Bei 45 davon ist es den Hackern offensichtlich gelungen, das Passwort zurückzusetzen, sich einzuloggen und Tweets abzusetzen. Laut der Blockchain-Analysefirma Elliptic erhielten die Hacker 121.000 US-Dollar aus über 400 Zahlungen an drei separate Bitcoin-Adressen. Etwa die Hälfte dieser Zahlungen erfolgte über Kryptowährungsbörsen in den USA, fügte Elliptic hinzu.

Die New York Times veröffentlichte einen ausführlichen Bericht, wie der Angriff abgelaufen sein könnte und interviewte einige Hacker. Verdächtigt wird derzeit eine Gruppe junger Täter mit einem Drahtzieher namens „Kirk“, dessen genaue Identität bisher nicht bekannt ist. Für Twitter bedeutet der Angriff einen großen Image-Schaden, denn viele Nutzer werden sich nun fragen, ob sie dem Kurznachrichtendienst ihre Daten wirklich anvertrauen können. [Mehr bei New York Times, Spiegel und CNBC]

Auf Gründerszene geht es heute darum, wie Knister-Gründerin Carolin Kunert es schaffte, eine Finanzierung für ihren tragbaren Grill binnen sieben Tagen um 180 Grad zu drehen. [Mehr bei Gründerszene

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht und der vergangenen Tage:

Wirecard-Manager Jan Marsalek ist laut eines Medienberichts nach Weißrussland geflüchtet. Seitdem der Zahlungsdienstleister zusammengebrochen ist, ist der Vizechef verschwunden. Nun glauben Journalisten herausgefunden zu haben, dass er am Tag seiner Freistellung bereits nach Minsk flog. Außerdem wird die Rolle der Bundesregierung in Sachen Wirecard scharf kritisiert. FDP, Grüne und Linke erwägen einen Untersuchungsausschuss. [Mehr bei Spiegel und Handelsblatt]

Coursera, die globale Online-Lernplattform, die von dem bekannten Forscher für Künstliche Intelligenz, Andrew Ng, gegründet wurde, hat 130 Millionen US-Dollar an Finanzmitteln aufgebracht. Die Bildungsplattform erhielt wie viele andere Online-Kursangebote während der Coronavirus-Pandemie großen Zulauf. [Mehr bei The Information]

Der Mord an dem Techunternehmer Fahim Saleh in New York ist aufgeklärt. Der Gründer von Gokada, einem Startup, das Motorradfahrten in Nigerias Hauptstadt Lagos anbietet, sowie Pathao, einem Fahrdienstleister und Kurierservice in Bangladesch, wurde wohl von seinem früheren Assistenten ermordet. Dieser hatte ihm eine große Summe Geld geschuldet. [Mehr bei CNN]

Demecan, ein deutsches Medizinalcannabis-Startup, das 2017 von Adrian Fischer, Cornelius Maurer und Constantin von der Groeben gegründet wurde, hat grünes Licht für den Anbau der Pflanzen erhalten. Im vierten Quartal sollen die ersten Cannabisblüten aus der Nähe von Dresden geliefert werden. [Mehr bei Handelsblatt]

Netflix erhält mit Ted Sarandos einen Co-CEO, ein ungewöhnlicher Schritt, wie das Wall Street Journal argumentiert. Denn das Management-Modell sei veraltet. Doch Sarandos hat den Streamingdienst gemeinsam mit CEO Reed Hastings aufgebaut. Mit der Entscheidung werde nur offiziell, was seit Jahren praktisch bereits gelebt werde, erklärte Hastings in der Analystenkonferenz zu den aktuellen Quartalszahlen. Das Unternehmen hat während der Coronavirus-Pandemie mehr als zehn Millionen neue Abonnenten gewonnen und im vergangenen Quartal 6,15 Milliarden US-Dollar Umsatz gemacht. [Mehr bei Wall Street Journal und The Guardian]

Nach Netflix werden in dieser Woche nun zahlreiche weitere Tech-Firmen ihre Zahlen für das Quartal bis Ende Juni melden. Erwartet werden die Ergebnisse für Snap (Dienstag), Microsoft (Mittwoch), Tesla (Mittwoch) und Twitter (Donnerstag). Vor allem Teslas Ergebnisse werden mit Spannung beobachtet, nachdem das Unternehmen bereits bei den Produktionszahlen für das vergangene Quartal überraschte. Denn trotz Corona-Krise wurden im zweiten Quartal 90.650 Fahrzeuge ausgeliefert, Schätzungen hatten nur 74.130 Fahrzeuge prognostiziert. Facebook, das mit Disney einen weiteren Werbepartner verloren haben soll, berichtet seine Ergebnisse in der letzten Juliwoche. [Mehr bei Barrons und Wall Street Journal]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Die Corona-Krise hat Johannes Plettenbergs Sextoy-Unternehmen Wow Tech eigentlich gut getan. Die Produkte des Startups sind in der Pandemie durchaus beliebt. Trotzdem gibt es Herausforderungen für die Berliner. [Mehr bei Gründerszene]  

Einen guten Start in die Woche!

Eure Gründerszene-Redaktion

Bild: Claudio Schwarz / @purzlbaum / Unsplash