David Schirrmacher stellte Von Floerke 2015 in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ vor.

Die Negativschlagzeilen um David Schirrmacher und sein Startup Von Floerke reißen nicht ab: Wie das Manager Magazin aus Unternehmenskreisen erfahren haben will, steht der Bonner Modehändler kurz vor dem Aus. „Nur noch ein Wunder“ könne Von Floerke vor der Insolvenz retten, heißt es in dem Bericht. Schirrmacher war auf Anfrage von Gründerszene am Donnerstag nicht zu erreichen.

Nachdem das Startup im Oktober Spirituosen und Kaviar zu günstigen Preisen in seinem Onlineshop aufgenommen hatte, wurde Von Floerke von der Nachfrage überrannt und konnte nicht liefern. Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt wegen des Verdachts auf Betrugs, nachdem zwei Strafanzeigen eingegangen sind.

Durch das erweiterte Sortiment hat das Bonner Startup laut Schirrmacher allein im Oktober 2,5 Millionen Euro umgesetzt. In den neun Monaten zuvor waren es insgesamt fünf Millionen Euro. Weil die Umsätze plötzlich so hoch waren, froren Payment-Dienstleister wie Klarna, Amazon Pay und Paypal die Von-Floerke-Konten mehrere Tage lang ein. Der Bonner Onlineshop musste daher im Oktober einen Notfallkredit über eine halbe Million Euro von der regionalen Sparkasse aufnehmen, den das Geldinstitut laut Manager Magazin aber wieder zurückgezogen haben soll. 

Nach Gründerszene-Informationen hat Schirrmacher zudem die Zinsauszahlungen an die Kapilendo-Anleger noch immer nicht beglichen. Mehr als 1,2 Millionen Euro sammelte der Bonner Modehändler 2017 in einer Kampagne auf der Crowdlending-Plattform ein. Von Floerke hat seinen Anlegern einen jährlichen Festzins von neun Prozent über fünf Jahre versprochen. Kapilendo hat deswegen die Wirtschaftskanzlei Taylor Wessing beauftragt, die Finanzen des Bonner Startups zu untersuchenl. Die Anleger müssten jedoch damit rechnen, dass ihr Investment verloren sei, sagten Insider dem Manager Magazin.

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Bild: VOX/ Bernd-Michael Maurer