Gerade einmal fünf Euro bekommen manche Yogalehrerer für jeden Teilnehmer, der an einem ihrer Urban-Sports-Club-Kurse teilnimmt. Selbst wenn ein Schüler die Online-Stunde mehr als sechs Mal im Monat aufruft, das Berliner Startup zahlt diesen Partnern höchstens 30 Euro aus. Das zeigt eine Recherche von Zeit Online (€).
Demnach beschweren sich zahlreiche Berliner Studios über die niedrigen Preise, die Urban Sports Club seit der Corona-Pandemie festgelegt hat. Wie viel der Anbieter von Fitness-Flatrates seinen Partnern auszahle, variiere und müsse mit jedem Studio neu verhandelt werden, so Zeit Online. Laut Mitgründer Benjamin Roth sind es bis zu zwölf Euro pro Teilnehmer.
Umsatzsteuer wird auf Partner abgewälzt
In dem Bericht erzählt Yogi Aline Wolter, dass sie nur acht bis 9,50 Euro pro Kunde bekomme. Eine andere Lehrerin spricht von 6,50 Euro pro Teilnehmer inklusive Mehrwertsteuer. Und mehrere Partner sagen, sie würden für Online-Kurse lediglich 5,04 Euro von Urban Sports Club erhalten.
Die Lehrerin Liina Tael schreibt auf ihrem Blog sogar, dass Urban Sports Club ablehnt, ihre Umsatzsteuer von 19 Prozent zu begleichen – obwohl das Startup als Auftraggeber dazu verpflichtet ist. So bleibe am Ende noch weniger Geld ihres ohnehin schon niedrigen Lohnes übrig. Für viele Anbieter reiche die Bezahlung nicht aus, weshalb sie keine Livestreams mehr anbieten, schreibt Zeit Online.
„Man muss die Menschen erst mal vom Mehrwert einer Livestream-Klasse überzeugen, sodass sie bereit sind, überhaupt dafür zu zahlen“, begründet Roth die niedrige Vergütung. Schließlich seien Sportklassen auf Youtube sogar kostenlos.
Weil das Wachstum der Online-Kurse wieder eingebrochen ist, hat das Startup dem Großteil seiner Partner im Juli die Kurse plötzlich gestrichen. Schon damals kam Unmut auf bei den Fitnessanbietern:
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