Leiten längst kein Startup mehr: Die Zalando-Gründer Rubin Ritter, Robert Gentz, David Schneider.
Sie leiten längst kein Startup mehr: Die Zalando-Gründer Rubin Ritter, Robert Gentz, David Schneider.

Europas größter Online-Modehändler Zalando hat in der Corona-Krise Millionen Kunden gewonnen. Ende Juni habe die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel höher bei mehr als 34 Millionen gelegen, teilte das Berliner Unternehmen am Dienstagmorgen mit. Der Umsatz legte in den ersten sechs Monaten ähnlich stark auf 3,56 Milliarden Euro zu. Allein zwei Milliarden davon setzte Zalando im zweiten Quartal um – einer Zeit, als wegen der Beschränkungen rund um die Corona-Pandemie viele Konsumenten auf Onlineshopping umschwenkten.

Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) stieg leicht auf 113,3 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte es bei 108,1 Millionen Euro gelegen. Erste Mitte Juli hob das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr an. Es rechnet demnach nun für 2020 mit einem Umsatzplus von 15 bis 20 Prozent statt mit zehn bis 20 Prozent und mit einem Ebit zwischen 250 und 300 Millionen Euro statt mit 100 bis 200 Millionen Euro.

Eine Milliarde Euro über Wandelanleihen

Vorige Woche hatte sich Zalando über Wandelanleihen eine Milliarde Euro gesichert. Die Summe soll in Tranchen von je 500 Millionen Euro fließen und von institutionellen Anlegern kommen. Sie können das gewährte Kapital später in Aktien von Zalando umwandeln. Das Geld sei für „das weitere kontinuierliche Wachstum der Gesellschaft“ bestimmt, so das Unternehmen.

Zalando wurde 2008 unter Beteiligung von Rocket Internet gegründet. Laut aktuellem Geschäftsbericht arbeiten inzwischen 13.744 Personen bei dem Unternehmen. 2014 ging Zalando an die Börse, damals betrug der Wert einer Aktie 21,50 Euro. Heute, am 11. August, liegt der Aktienkurs bei rund 68 Euro. 

Mit Material von Reuters.

Bild: Zalando