Die Zenloop Gründer (von links): Paul Schwarzenholz, Björn Kolbmüller und Lukasz Lazewski.
Die Zenloop-Gründer (von links): Paul Schwarzenholz, Björn Kolbmüller und Lukasz Lazewski.

Das Berliner Startup Zenloop hat 6,1 Millionen Euro eingesammelt. Dabei beteiligte sich ein neuer Investor an dem Unternehmen: Signals Venture Capital, ein Wagniskapitalgeber mit Sitz in der Hauptstadt, der auch am Tretroller-Startup Bird und der Fintech-Schmiede Finleap beteiligt ist.

Auch die Bestandsinvestoren von Zenloop, Nauta Capital und Piton Capital, legten in der aktuellen Runde Geld nach. Zuletzt hatte das Startup Anfang 2019 eine Millionensumme eingesammelt. Seit der Gründung im Jahr 2016 finanzierten Investoren die Firma mit inzwischen elf Millionen Euro.

Hinter Zenloop stehen die Gründer Lukasz Lazewski sowie Paul Schwarzenholz und Björn Kolbmüller, die zuvor erfolgreich den Parfüm-Onlineshop Flaconi aufgebaut haben. Mit ihrem zweiten Startup bieten sie Software-as-a-Service an, mit der Unternehmen das Feedback ihrer Nutzer auswerten können. Die Anwendung soll helfen, Kunden langfristig an sich zu binden. Man habe inzwischen eine dreistellige Zahl an Firmenkunden, sagt Zenloop-Gründer Paul Schwarzenholz gegenüber Gründerszene. Dazu zählen die Modekette Peek & Cloppenburg, der Online-Optiker Mister Spex und das Fitnessnahrungs-Startup Foodspring.

Vorteil in der Corona-Krise

Zu Beginn der Corona-Krise sei die Kundenakquise langsamer gelaufen, so Schwarzenholz. Anders als bei zahlreichen anderen Firmen sei das Geschäft aber nicht zum Erliegen gekommen: „Wir haben trotzdem einige neue Kunden gewonnen, etwa Thalia. Also sogar ein Unternehmen, das stark von Corona betroffen war.“ Für Zenloop sei von Vorteil gewesen, dass viele Unternehmen den Fokus in der Krise stärker auf das Halten der Bestandskunden gelegt hätten und weniger darauf, neue Kunden anzusprechen.

„Wir hatten durchaus Sorge, dass uns die Krise härter treffen könnte“, so Schwarzenholz. „Zum Beispiel haben wir uns gefragt, ob die Kunden überhaupt ihre Rechnungen bezahlen können. Aber tatsächlich ist uns kein einziger Kunde weggebrochen.“

Die 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Zenloop seien nicht in Kurzarbeit gewesen. Wie viele Firmen öffnete das Startup Mitte Mai wieder seine Bürotüren, bisher gehe aber erst ein kleiner Teil des Teams in Office. „Wann das ganze Team wieder ins Büro geht, ist unklar. Es gibt Mitarbeiter, die sich draußen noch unsicher fühlen“, sagt Schwarzenholz. Wie sein Team langfristig arbeiten soll, tüfteln er und seine Mitgründer derzeit noch aus. Man werde sich durchaus mehr für Angestellte öffnen, die dauerhaft remote tätig sein wollen. Aber: „Komplett auf Homeoffice switchen wollen wir nicht. Dafür ist es uns zu wichtig, im Team zu arbeiten. Der soziale Aspekt würde fehlen.“

Im Gründerszene Podcast „So geht Startup“ sprach Paul Schwarzenholz kürzlich über den Weg vom Parfüm- zum Software-Startup:


Bild: Zenloop