Bald auch in Deutschland: iPhone mit dem Bezahldienst Apple Pay

Der iPhone-Konzern Apple hat erste Details zum Deutschland-Start seines Bezahldienstes Apple Pay veröffentlicht: Auf einer Informationsseite zu dem Dienst nennt Apple erste Partnerbanken und verrät, welche Händler und Onlineshops Zahlungen via Apple Pay akzeptieren. Weiterhin nicht verraten wird der genaue Starttermin.

Apple-CEO Tim Cook hatte den Start von Apple Pay in Deutschland für 2018 bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das zweite Quartal im Sommer angekündigt: „Apple Pay ist mittlerweile in 24 Märkten weltweit mit über 4900 Bankpartnern aktiv, und wir freuen uns darauf, Deutschland noch in diesem Jahr hinzuzufügen.“

Damit bleiben Apple noch knapp zwei Monate Zeit für den Startschuss. In Belgien soll Apple Pay laut Berichten lokaler Medien noch im November starten – gut möglich, dass parallel auch Deutschland freigeschaltet wird.

Apple muss sich Druck von Google beugen

Schon im Sommer hatten erste Banken und Finanzdienstleister angekündigt, den Dienst zu unterstützen. In der nun veröffentlichten Liste tauchen die Logos von Deutscher Bank, N26, HypoVereinsbank, comdirect, Fidor und Hanseatic Bank sowie von Mastercard Visa, American Express und diversen Bezahldiensten auf.

Um Deutschland machte Apple viele Jahre einen Bogen. Bereits vor vier Jahren starteten die Amerikaner mit ihrem Bezahlverfahren auf dem Heimatmarkt. Auch der Sprung nach Europa ließ nicht lange auf sich warten. Heute gibt es Apple Pay unter anderem in Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, der Schweiz und Spanien. Als Gründe galten die geringe Kreditkartenaffinität der deutschen Kunden sowie zähe Verhandlungen mit den deutschen Banken.

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Doch im Sommer war Apple unter Druck von Google geraten – der Konzern hatte seinen Bezahldienst bereits im Juni gestartet, auch kann Google bislang mehr Finanzinstitute als Apple für sich gewinnen. Insbesondere hat Google den Online-Marktführer Paypal als Partner für sich gewonnen – damit können auch Bankkunden per Smartphone und Google Pay drahtlos bezahlen, deren Banken bislang nicht mitmachen wollen.

Sicherer als herkömmliche Kreditkarten

Händlerseitig verweist Apple auf seiner Infoseite unter anderen auf die Unterstützung der Discounter Aldi, Netto und Lidl, auf die DM-Drogerien, auf diverse Bäckereiketten, Galeria Kaufhof und Saturn sowie Burger King, Star Bucks und der Berliner BVG. Doch prinzipiell funktioniert Apple Pay überall dort, wo Händler an der Kasse ein Kartenlesegerät mit freigeschalteter Drahtloszahlfunktion NFC betreiben.

Auch in Online-Stores soll Apple Pay als neue Zahlmethode funktionieren. Gegen Missbrauch sichert Apple sein System, indem es vom Nutzer entweder Fingerabdruck, Tastendruck oder Gesichtsscan zum Freischalten der Funktion an der Kasse sowie in Onlineshops verlangt.

Ähnlich handhabt auch Konkurrent Google die Absicherung – dort muss der Kunde sein Smartphone freischalten, damit der Dienst funktioniert. Damit sind die Smartphone-Drahtloszahldienste sicherer in Bezug auf Manipulation als herkömmliche Kreditkarten mit Drahtlosfunktion.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Welt.de.

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