Die Modifi-Geschäftsführer Nelson Holzner (v.l.), Sven Brauer und Jan Wehrs.

Anfang 2017 wechselte Nelson Holzners erstes Startup zum zweiten Mal den Besitzer. Für 70 Millionen Euro soll der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna damals seinen direkten Wettbewerber Billpay übernommen haben. Billpay war unter Rocket-Beteiligung gestartet, um Nutzern den Onlinekauf über Rechnung oder Ratenkredit zu ermöglichen. Am heutigen Donnerstag stellt Holzner sein nächstes eigenes Unternehmen vor: Eine Plattform, auf der kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) online Handelsfinanzierungen beantragen können. 

Damit sollen sich Transaktionen, zum Beispiel ein Wareneinkauf im Ausland, möglichst unbürokratisch vorfinanzieren lassen. Zwischen 5.000 und 75.000 Euro pro Bestellung können Händler über Modifi beantragen. Eine Kreditentscheidung falle innerhalb von 48 Stunden, verspricht das Startup. Bonität und Finanzierungsvolumen werden im Gebührenmodell berücksichtigt. Außerdem bemisst sich der Preis für den Dienst an der Laufzeit der Finanzierung, wie Holzner dem Handelsblatt sagte. Er beträgt demnach ein bis drei Prozent des Finanzierungsvolumens.

Holzner leitet Modifi zusammen mit seinen ehemaligen Billpay-Kollegen Sven Brauer und Jan Wehrs. Die Gründer arbeiten mit der Berliner Solarisbank zusammen, die über eine Banklizenz verfügt. Von ihr kommt auch das Geld für die Finanzierungen. Im Frühjahr dieses Jahres erhielt Modifi eine Seed-Runde über drei Millionen Euro. Zu den Gesellschaftern zählen neben dem Samwer Fonds Global Founders Capital und Rocket Internet auch der Home24-Mitgründer Felix Jahn. Den drei Gründern gehören zusammen noch knapp 64 Prozent des Unternehmens.

KMU gelten als wichtiger Trend der Fintech-Szene. Viele neue Startups konzentrieren sich auf die Zielgruppe, andere launchen eigene Produkte für sie. Modifi-Chef Holzner sieht seine Plattform schon in einer Reihe mit den ganz Großen: Man wolle „ein Paypal für Handelsfinanzierungen“ werden.

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Bild: Modifi