Das Lightning-Netzwerk soll die Bitcoin-Blockchain entlasten und setzt dafür auf sogenannte Channels.

Schon länger kämpft der Bitcoin mit Skalierungsproblemen: zu langsam, zu teuer, zu ineffizient. Eine der besten bisher entwickelten Technologien, die das beheben soll, ist das Lightning-Netzwerk. Eines Tages soll das System den Bitcoin dank geringer Überweisungsgebühren sogar wieder für Mikrotransaktionen interessant machen. Derzeit wird es für den massenhaften Einsatz in der Bitcoin-Blockchain erprobt, denn noch gilt es für den alltäglichen Einsatz als nicht sicher genug. Selbst Lightning-Entwickler warnten erst kürzlich davor, große Beträge über die neue Technologie zu verschieben.

Das wollten sich, wie The Merkle berichtet, in der vergangenen Woche Hacker zunutze machen und griffen einige der Nodes an – also jene Knotenpunkte, über die die Blockchain abgewickelt wird. Doch der Angriff ging schief. Der Hack wurde entdeckt und das Protokoll schlug zurück.

Das Besondere dabei ist, dass im Lightning sogenannte Tunnel neben der eigentlichen Blockchain gebildet werden, die Zahlungen abwickeln und so die Blockchain entlasten. Das Prinzip gleicht dem eines Bierdeckels in der Kneipe, auf dem die Preise für Drinks notiert werden und dessen „Gesamtsumme“ erst am Ende beim Wirt entrichtet wird. Das spart Zeit und Transaktionen. Damit der Gast aber nicht die Zeche prellt, muss er vorher seine Geldbörse beim Türsteher, dem Lightning-Netzwerk, abgeben. Er bekommt sie erst wieder, wenn die Zeche auf dem Bierdeckel ordnungsgemäß beglichen wurde.

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Genau das wurde nun auch den Hackern zum Verhängnis. Denn als das System den Angriff bemerkte, ersetzte es dem Wirt nicht nur seinen Verlust, sondern behielt auch die Geldbörse der Hacker ein. Quasi als Strafe für ungezogenes Benehmen. 0,00299095 Bitcoin gingen ans System.

Viel ist das nicht. Derzeit entspricht der Wert knapp 20 Euro. Trotzdem ist die Konterattacke des Lightning-Netzwerks ein kluger Verteidigungsmechanismus. Denn wenn Angreifer selbst Vermögen aufs Spiel setzen müssen, um Bitcoins zu erbeuten, dürfte das Interesse schwinden – zumal bei dieser Art des Hacks große Summe Kapital eingesetzt werden muss, um auch mehr zu erbeuten.

Bild: Getty / Tomohiro Ohsumi