Gefährden Software-Fehler die Bitcoin-Blockchain?

Keine Software und kein Programmcode sind perfekt. Auch beim Bitcoin werden immer wieder regelmäßig Fehler im Code gefunden. In der vergangenen Woche wurde allerdings eine Schwachstelle entdeckt, die so gravierend war, dass sie den Wert des Bitcoins wohl auf Talfahrt hätte schicken können.

Am 17. September hatte ein Entwickler der konkurrierenden Bitcoin-Cash-Währung einen Bug im Code entdeckt. Da Bitcoin und Bitcoin Cash auf demselben Code aufbauen, hätte dieser Fehler auch die Kryptoleitwährung betroffen. Mithilfe des Bugs wäre es für Unternehmen, die den Bitcoin schürfen, möglich gewesen sogenannte Double-Spend-Attacken durchzuführen. Dabei kann die zugrunde liegende Blockchain so ausgetrickst werden, dass Bitcoins-Münzen mehrfach ausgegeben werden. Die Miner hätten quasi in kurzer Zeit neue Bitcoins erzeugen – und sich so bereichern können. Dabei ist die maximale Anzahl der Bitcoins eigentlich auf 21 Millionen begrenzt. Durch Mining kommen immer wieder neue Bitcoins hinzu bis letztendlich etwa im Jahr 2140 die 21 Millionen Bitcoins erreicht werden.

Eine betrügerische Anhebung der Bitcoin-Zahl hätte zu einem starken Preisverfall führen können. Denn Inflation und der Vertrauensverlust in die Sicherheit des Systems hätten an den ohnehin volatilen Kryptomärkten wohl für Aufruhe gesorgt.

Da ein Bitcoin Cash Entwickler den Bug frühzeitig gemeldet hat, konnte das Bitcoin-Core-Team rechtzeitig darauf reagieren und ein Update für die Nodes veröffentlichen. Auch andere Kryptowährungen Litecoin, die auf dem Bitcoin-Code basieren, waren betroffen. Aufgrund der Schwere des Problems haben sich die Entwickler aber dazu entschieden, nicht sofort das komplette Problem zu veröffentlichen. Vielmehr wurde Miner kommuniziert, dass sie die Software upgraden sollen, um vor eine DoS-Attacke geschützt zu sein. Erst als über 50 Prozent der Miner die neue Software übernommen hatten, hat das Bitcoin-Core-Team den gesamten Problemreport veröffentlicht. Auch andere Kryptowährungen wie Bitcoin Cash und Litecoin wurden schnell geupdatet.

Der Vorgang zeigt jedoch, welche Probleme entstehen können, wenn es einen kritischen Bug in der Bitcoin-Blockchain auftritt. Zum Glück wurde der Bug diesmal von einem gutwilligen Entwickler gefunden, die Sache hätte aber auch anders ausgehen können. Auf Twitter entschuldigte sich der verantwortliche Bitcoin-Entwickler.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Kryptoszene.de.

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Bild: Getty / Jordan Mansfield