Bargeldlose Zahlungen machen erstmals die Hälfte des stationären Umsatzes im deutschen Einzelhandel aus – das geht aus den 2017er-Zahlen des EHI Retail Instituts hervor. Besonders prägnant ist dabei das Wachstum der Girocard, die mittlerweile für 26,3 Prozent des Umsatzes steht. Hier die wichtigsten Ergebnisse der EHI-Studie im Überblick:

  • Der Anteil der Barzahlungen am Umsatz ist 2017 von 51,3 Prozent auf nur mehr 50,0 Prozent gesunken.
  • Dagegen legte nicht nur die Girocard (von 24,6 auf 26,3 Prozent), sondern auch die Kreditkarte (von 6,1 Prozent auf 6,5 Prozent) zu.
  • Dagegen ging der SEPA/Lastschrift-Anteil von 13,4 Prozent auf 12,6 Prozent zurück.
  • Die übrigens Anteile entfielen auf Handelskarten (unverändert bei 0,6 Prozent), Maestro/V-Pay (unverändert bei 0,9 Prozent), Rechnung/Finanzkauf (unverändert bei 2,5 Prozent) und „Sonstige“ (unverändert bei 0,6 Prozent).
  • Geht man nicht nach dem Umsatz, sondern nach der Zahl der Transaktionen, dann werden immer noch 77,2 Prozent aller Einkäufe in bar beglichen (Vorjahr: 77,9 Prozent).
  • Nur noch 33,8 Prozent der Händler planen in diesem Jahr Investitionen in ihre Payment-Infrastruktur – ein krasser Einbruch im Vergleich zum Vorjahr (47,2 Prozent). Das dürfte in erster Linie damit zu tun haben, dass viele Händler den Glauben an einen baldigen Durchbruch von Mobile Payment verloren haben.

Parallel zu den EHI-Zahlen hat die Deutsche Kreditwirtschaft gestern ihre eigenen Zahlen veröffentlicht. Demnach wurden mit der Girocard 2017 erstmals mehr als drei Milliarden Transaktionen getätigt, nämlich genau genommen 3,18 Milliarden Stück – was einem Umsatz von 162,8 Milliarden Euro entsprochen haben. Diese Zahl weicht von der des EHI ab (110,3 Milliarden Euro Umsatz), was damit zusammenhängen dürfte, dass die EHI-Studie nur noch „Einzelhandelsumsätze im engeren Sinne“ erfasst (wozu zum Beispiel weder Sprit noch Medikamente gehören).

Dieser Artikel erschien zuerst bei Finanz-Szene.de.

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