Über die Facebook-App können US-Amerikaner nun Geld versenden.

Mark Zuckerbergs Konzern hat immer wieder mit Datenskandalen zu kämpfen und musste Strafen in Milliardenhöhe bezahlen, aus dem Krypto-Projekt Libra sind zahlreiche prominente Partner ausgestiegen. Für Facebook läuft es gerade nicht besonders gut. Jetzt wagt das Unternehmen einen neuen Vorstoß: Das soziale Netzwerk will in dieser Woche sein Bezahlsystem Facebook Pay in den USA ausrollen. 

Schon im Frühjahr gab es Berichte über die neue Option. Facebook Pay lässt sich auf Facebook, im Messenger, über Instagram und Whatsapp einsetzen. Nutzer können damit anderen Nutzern Geld senden, an Spendenaktionen teilnehmen, Event-Tickets kaufen, In-App-Käufe begleichen und Bestellungen über Instagram- oder Facebook-Shops bezahlen.

Facebook Pay funktioniert unabhängig von Libra

Laut Facebook werden die Bankdaten verschlüsselt und sind auch für das Unternehmen nicht einsehbar. Daten über Einkäufe und Kontaktinformationen sammelt der Konzern weiterhin, um personalisierte Werbung ausspielen zu können.

Eine Peer-to-Peer-Lösung für den Messenger gab es bereits in Frankreich und Großbritannien. Dieser Dienst wurde allerdings im Sommer nach knapp zwei Jahren wieder eingestellt. Bislang wird die neue Option Facebook Pay nur in den Vereinigten Staaten getestet. Wann der Dienst in weiteren Ländern erhältlich ist, bleibt ungewiss. Facebook plant allerdings, die Pay-Lösung auszurollen. Ende des Jahres will der Konzern zudem Whatsapp Pay in Indien testen.

Facebook Pay wurde getrennt vom Libra-Netzwerk aufgebaut, heißt es von dem Netzwerk. Konkrete Pläne für die Kryptowährung stellte Facebook im Sommer vor. Ursprünglich war der Start für die erste Jahreshälfte 2020 geplant, aufgrund von Sicherheitsbedenken zahlreicher Behörden und dem Rückzug zahlreicher Partner ist es aber fraglich, ob Facebook den Zeitraum einhalten kann. Die deutsche Finanzbranche rechnet laut einer Umfrage des Frankfurter Center for Financial Studies nicht damit.

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