Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) glaubt nicht an den baldigen Ersatz von klassischen Währungen durch die Blockchain-Technologie. „Ob das als Währungsmodell eine Perspektive hat, würde ich heute bezweifeln“, sagte Scholz am Dienstag im Rahmen eines Bürgerdialogs beim deutsch-niederländischen Armeekorps in Münster. 

Er wolle nicht für die künftigen 20 bis 30 Jahre sprechen. Aber derzeit seien die dafür nötigen Rechenkapazitäten so teuer und energieintensiv, dass das kaum funktionieren könne. „Und die Gefahr ist groß, dass es so eine Tulpeninflation wird“, sagte Scholz mit Blick auf die Spekulationsblase mit der Pflanze in den Niederlanden im 17. Jahrhundert.

Kryptowährungen würden aber sehr sorgfältig beobachtet, sagte Scholz. „Wir glauben aber nicht, dass sie heute schon eine ökonomisch große Bedeutung haben.“ Derzeit könne man zudem noch nicht sicher sein, dass die Technologie wegen der schwierigeren Überschaubarkeit nicht auch für Terrorismus-Finanzierung, Geldwäsche oder andere Straftaten verwendet werden könnte. Alle Zentralbanken prüften aber zugleich die Möglichkeiten, die mit der Technologie verbunden seien.

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