IOTA-Gründer Dominik Schiener muss sein Unternehmen aus der Krise führen.
IOTA-Gründer Dominik Schiener muss sein Unternehmen aus der Krise führen.

Die Kryptostartup IOTA ist einer der großen deutschen Hoffnungsträger. Bekannte Konzerne wie Microsoft, Volkswagen und Samsung arbeiten mit dem Unternehmen zusammen. Außerdem kaufte Bosch vor einiger Zeit „eine beträchtliche Menge“ an IOTA-Token. Mit der Kryptowährung von IOTA sollen künftig Geräte im Internet der Dinge kommunizieren: Wer sich beispielsweise ein autonomes Auto mietet, muss sich nicht um die Bezahlung kümmern. Dies könnte automatisch über IOTA-Token passieren.

Doch hinter den Kulissen knirscht es momentan gewaltig: Gestern gelangte ein Chatprotokoll der IOTA-Führungsriege an die Öffentlichkeit. In der Unterhaltung stritten sich die fünf Gründer um die Machtverteilung im Stiftungsrat der IOTA Foundation, einem wichtigen Gremium für das Unternehmen. Im Kreuzfeuer stand vor allem das deutsche Gesicht des Projekts: Dominik Schiener.

Mitgründer Sergey Ivancheglo wird in dem geleakten Dokument mit folgenden Worten zitiert:

Ich informiere alle, dass ich Dominik Schiener nicht mehr vertraue und ich denke, er sollte die IOTA Foundation für die bessere Zukunft von IOTA verlassen.

Alle Gründer reagierten wenige Stunden später auf die geleakten Informationen: Um die „hitzige Diskussion“ einzuordnen, veröffentlichten sie eine gemeinsame Stellungnahme. Zum Start des Projektes hätte IOTA aus Gründen der „Einfachheit“ zwei der Initiatoren, Serguei Popov und Sergey Ivancheglo, nicht in den Stiftungsrat aufgenommen. Schon vor einigen Monaten sollte das geändert werden. Da dies noch nicht geschehen ist, richtet sich der Ärger nun gegen Schiener. Als Vorsitzender des Rates hätte er sich darum kümmern müssen, lautete der Vorwurf der anderen Gründer. Das Branchenmagazin BTC-Echo deutet den Schritt so, dass Dominik Schiener einen Machtverlust in dem Gremium fürchte.

In der Stellungnahme betonen die Gründer, dass sie sich geeinigt hätten. Die beiden verbleibenden Gründer sollen in das Gremium aufgenommen werden. Dafür hätten sie eine Absichtserklärung unterschrieben. Sie müssen sich auch zusammenraufen, denn der IOTA-Kurs ist in den vergangenen Monaten immer weiter gefallen. Allein in den vergangenen drei Monaten um circa 80 Prozent. 

Als ein Schritt aus der Krise will IOTA nach Nordamerika expandieren, wie gestern bekannt wurde. Es sollten dort neue Partner gefunden werden. Bislang ist das Startup vor allem in Europa bekannt.

Bild: IOTA