Krypto-Währungen in Frauenhand – zumindest auf der Trading-Plattform eToro offenbar ein seltener Anblick.

Bei der Geldanlage gehen viele Frauen auf Nummer sicher. Wie die Ergebnisse zahlreicher Studien belegen (zum Beispiel hier, hier, hier und hier), sind sie weniger risikofreudig als Männer und erhalten ihr Geld lieber, als dass sie Schwankungen für höhere Erträge in Kauf nehmen. Auch in Aktien investieren Frauen im Vergleich seltener.

Dass das finanzielle Sicherheitsbedürfnis von Frauen in gleicher Weise bei Kryptowährungen zum Tragen kommt, legt eine Auswertung des britischen Social-Trading-Netzwerks eToro nahe. Dieses analysierte die soziodemografischen Daten seiner Nutzer in deren Profilen im Zeitraum zwischen März 2017 und Februar 2018. Einer der Schlüsse, den eToro aus diesen Daten zieht: Nur ein geringer Anteil der Krypto-Investoren, die über das Netzwerk traden, ist weiblich.

Demnach zählten über das Jahr gesehen 91,5 Prozent Männer – und nur 8,5 Prozent Frauen zu den Krypto-Investoren. In zwei Kryptowährungen investierten Frauen anteilsmäßig etwas häufiger als Männer: Ripple und Neo. Bei Bitcoin bestehe kein Unterschied zwischen den Geschlechtern, so eToro.

Ein möglicher Grund für die Zurückhaltung von Frauen könnte ein traditionell geringeres Interesse an IT-Themen sein: Noch immer sind Frauen in IT-Berufen die Ausnahme, ähnlich mau sieht es im Fintech-Bereich aus. Offenbar hat dies in Kombination mit dem zurückhaltenderen weiblichen Sparprofil dazu geführt, dass sich nur wenige Anlegerinnen in die Krypto-Welt getraut haben.

Neben dem Geschlecht hat eToro auch andere Daten der Trader-Profile ausgewertet, darunter Altersklassen und Beschäftigung. Die Kryptowährung Ripple ist den Ergebnissen zufolge vor allem bei Jüngeren (18 bis 22 Jahre) beliebt. Ihre Popularität nimmt mit zunehmendem Alter ab. Die meisten Krypto-Investoren und Trader arbeiten in (Überraschung!) der Computer- und IT-Branche, ein ähnlich hoher Anteil ist im Sales- und Marketing-Bereich tätig. Viele Investoren geben an, noch zu studieren. Interessant: Etwa drei Viertel der Investoren haben nach eigener Aussage in Sachen Krypto noch keine oder kaum Erfahrung.

Diese Frauen prägen die deutsche Fintech-Szene

Einen repräsentativen Einblick in die Soziodemografie von Krypto-Investoren geben die Zahlen allerdings nicht, da sich eToro in seiner Stichprobe auf die eigenen Nutzer beschränkt hat und nur den Überblick über ein Jahr gibt. Der Krypto-Hype Ende letzten und Anfang dieses Jahres dürfte zumindest kurzzeitig neue Anlegergruppen vor die Bildschirme gelockt haben. Auch bleibt die Frage offen, in welchen Regionen die Investoren zuhause sind. 

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