Richtlinienänderungen bei Facebook, Google und Twitter haben Werbung für Kryptowährungen, Blockchain-Produkte und Initial Coin Offerings (ICOs) aus großen Teilen des Internets praktisch verbannt. Nun will die Branche zurückschlagen und vor einem Gericht in New York mit einer gemeinsamen Klage erwirken, dass die Einschränkungen durch die Tech-Unternehmen wieder zurückgenommen werden.

Die Sammelkläger wollen ihre Klage im Mai einreichen, sie kommen aus der Schweiz, Kasachstan, Armenien, Russland, China und Südkorea. Bereits Ende März hatten die Russian Association of Cryptocurrency and Blockchain (RACIB), die Korea Venture Business Associations und der Verband chinesischer Krypto-Investoren LCBT eine Klage angekündigt. Nun sind das Schweizer Unternehmen InnMind sowie die Armenian Blockchain Association und die Kazakhstan Blockchain and Cryptocurrency Association dazugekommen.

Die Kläger sind Blockchain-affin: Für den gemeinsamen Prozess in einem anderen Land haben die Verbände ein in Estland registriertes Wallet für Kryptowährung als Kasse eingerichtet. Dort werden Gelder für die Anwälte gesammelt. Diese werden die Kläger auch brauchen — sie ziehen gegen einige der reichsten Unternehmen der Welt vor Gericht.

Facebook hatte Ende Januar 2018 als erstes großes Werbenetzwerk Reklame für Kryptowährungen verboten. Die extremen Kursgewinne von unter anderem Bitcoin im Dezember hatten Betrüger auf den Plan gerufen und das Soziale Netzwerk sah sich offenbar nicht in der Lage, diese von legitimen Angeboten zu unterscheiden. Im März hatte Google eine ähnliche Regel für seine Werbeanzeigen angekündigt, die ab Juni 2018 in Kraft treten soll — Twitter folgte noch vor dem Monatsende ebenfalls diesem Beispiel.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

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