Gibt’s bald auch auf der Blockchain: Schwedische Kronen in einer Reichsbank-Ausstellung in Stockholm.

Bargeld wird in dem skandinavischen Land ohnehin wenig genutzt, nun will Schweden eine neue Form seiner Währung einführen: die E-Krona. Schon seit mehr als einem Jahr erforscht die schwedische Reichsbank die Einführung einer Kryptowährung auf Blockchain-Basis. Ab 2019 soll nun ein erster Paxistest für zwei Jahre anlaufen, wie Tagesschau online berichtet.

Geplant ist, konten- oder rein wertbasierte Lösungen auf Prepaid-Kartenbasis auszuprobieren. Dabei soll den Nutzern begrenzte Anonymität zugestanden werden. Terrorfinanzierung und Geldwäsche sollen jedoch unterbunden werden. Ziel der neuen Kryptowährung ist zudem, die Geldschöpfung für alltäglichen Zahlungsverkehr nicht den Privatbanken zu überlassen. Vielmehr wären die Steuerungsmöglichkeiten einer durch die Notenbank ausgegebenen Kryptowährung ungleich höher. So ließe sich beispielsweise die Geldmenge besser – weil direkter – kontrollieren.

Diese Staaten überlegen, Kryptowährungen zu starten

Derzeit werden in Schweden vier von fünf Transaktionen über bargeldlose Technologien wie Kreditkarten, Online-Banking oder Apps durchgeführt. Trotz Kryptowährung will die Reichsbank aber auch langfristig an Bargeld festhalten. Schweden wäre damit das zweite Land weltweit, das eine staatliche Kryptowährung einführt. Venezuela hatte im Februar 2018 den mit Ölreserven hinterlegten Petro gestartet, der jedoch bisher kaum handelbar ist und wenig genutzt wird. Andere Staaten wie der Iran, Großbritannien und Russland haben bisher generelles Interesse an staatlichen Coins bekundet.

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Bild: Getty / JONATHAN NACKSTRAND / Kontributor