Mambu-Geschäftsführer Eugene Danilkis

Mit ihrer „Banking Engine“ lässt sich jede Bank wie eine Tech-Firma betreiben – dieses Versprechen geben die Macher von Mambu ihren Kunden. Das Berliner Fintech entwickelt Cloud-Technologien für Anbieter von Mikrofinanzierungen, Kreditgeber und etablierte Banken. Dafür hat Mambu jetzt in einer Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro erhalten. Mit dabei: bestehende Gesellschafter wie Acton Capital und Commerzventures. Angeführt wird die Runde vom US-Risikokapitalgeber Bessemer Venture Partners mit Sitz im Silicon Valley, der zu den ältesten VCs des Landes gehört – und etwa in Pinterest, Twitch und Periscope investierte. Der Deal wurde von der Beratung GP Bullhound betreut.

Mambu startete seinen Dienst 2011. Das Startup fokussierte sich zunächst auf Mikrofinanzinstitute in Lateinamerika und Afrika. Inzwischen hat sich die Zielgruppe aber vergrößert. Zu seinen Kunden zählt Mambu eigenen Angaben zufolge etwa den börsennotierten einstigen Kreditech-Konkurrenten Ferratum. Mitgründer Frederik Pfisterer beschrieb seine Cloud-basierte Lösung gegenüber Gründerszene vor drei Jahren als „Mix aus Buchhaltungs- und CRM-System“.

Die jetzt eingesammelten 30 Millionen Euro wollen die Gründer Pfisterer und Eugene Danilkis nach Informationen des Branchenportals Fintech Finance, das zuerst über die Runde berichtete, in mehr Personal und ihr Produkt stecken. Dem Bericht zufolge wuchs das Unternehmen in den letzten vier Jahren um jeweils über 100 Prozent. Zuletzt hatte Mambu Anfang 2016 acht Millionen Euro in einer Finanzierungsrunde bekommen. Laut aktuellstem Jahresabschluss im Bundesanzeiger schrieb Mambu im Geschäftsjahr 2017 Verluste in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro und beschäftigte 32 Mitarbeiter.

Es ist die nächste größere Fintech-Finanzierungsrunde in diesem Jahr. 260 Millionen Euro gab es im Januar für N26, kürzlich sammelte außerdem Raisin (Weltsparen) 100 Millionen Euro ein. Nachdem es 2018 in Deutschland weniger Fintech-Deals als im Vorjahr gegeben hatte, verspricht der Jahresauftakt bereits, dass es 2019 wieder mehr werden könnten.

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Bild: Mambu