Numbrs-Gründer Martin Saidler
Numbrs-Gründer Martin Saidler

Weitere 40 Millionen US-Dollar hat das Schweizer Fintech Numbrs Personal Finance eingesammelt. Mit der Runde steige nicht nur das insgesamt in das Startup geflossene Kapital auf 200 Millionen Dollar. Sondern auch die Bewertung auf mehr als eine Milliarde Dollar, wie Firmenchef Martin Saidler der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte.

Das Kapital stamme sowohl von alten als auch von neuen Investoren. Welche, das wollte Saidler nicht verraten. Nur so viel: Inzwischen seien über 50 Familien und Privatinvestoren wie der frühere Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann investiert – neben dem Staatsfonds aus Dubai, der eine Ausnahme sei.

Die Numbrs-App ermöglicht es Nutzern, Buchungen auf eigenen Konten bei mehreren Banken in einer Übersicht zu beobachten. Bislang seien knapp 1,7 Millionen Konten angeschlossen, heißt es von Saidler, zum Jahreswechsel sollen es dann zwei Millionen sein. Darüber hinaus gibt die App auch Tipps, etwa den Wechsel eines Konto-Anbieters bei hohen Überziehungszinsen.

Damit ist der Ansatz von Numbrs vergleichbar mit dem des deutich jüngeren Frankfurter Fintechs Finanzguru, das kürzlich erst eine Investition von vier Millionen Euro verkündet hat. Investiert bei Finanzguru ist unter anderem die Deutsche Bank. Wie sich das Startup schlägt, hatten Finanz-Szene.de und Gründerszene vor einigen Wochen anhand eines aktuellen Pitch-Decks untersucht.

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Währenddessen produzierte das schweizerische Startup in der Vergangenheit nicht nur positive Schlagzeilen. Etwa wurde Mitte 2017 rund ein Drittel der Mitarbeiter entlassen. Und auch die aktuellen Geschäftszahlen werfen Fragen auf, wie Finanz-Szene.de berichtet – etwa hinsichtlich des Kundenwachstums in den vergangenen Monaten.

Numbrs wirbt in einem aktuellen Blogeintrag derweil mit namhaften Kooperationspartnern wie Barclaycard, Postbank, Santander, Bank of Scotland, Allianz oder AXA und vergleicht sich mit Firmen wie Airbnb, SpaceX, WeWork und Coinbase. Schon vor zweieinhalb Jahren hatte das Unternehmen davon gesprochen, dass sich der Firmenwert einer Milliarde Euro nähere. Den immensen Wert erklärte Firmenchef Saidler gegenüber Gründerszene damals so: „Bewertungen basieren ja auf den zukünftigen Entwicklungen und nicht nur auf den heutigen Zahlen.“

Bild: Numbrs