Die beiden Schulfreunde gründeten Optiopay im Jahr 2014: Oliver Oster (links) und Marcus Börner.

Das Gutschein- und Open-Banking-Portal Optiopay schließt eine neue Finanzierungsrunde in zweistelliger Millionenhöhe ab. Neuer Gesellschafter ist die Versicherungsgesellschaft NN Group, die Bestandsinvestoren Main Incubator (Commerzbank), Berlin Ventures, NJF Capital, 360T-Gründer Carlo Kölzer und Dieter von Holtzbrinck Ventures beteiligen sich erneut. Laut den Gründern Marcus Börner und Oliver Oster soll das Geld in weiteres Wachstum fließen, insbesondere in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Technologie.

Optiopay agiert als Dienstleister für andere Unternehmen: Wenn eine Versicherung im Schadensfall einen Betrag an ihre Kunden auszahlt, können diese ihr Geld mithilfe von Optiopay in Form eines Gutscheins bekommen. Aus 100 Euro wird dann zum Beispiel ein Gutscheinwert von 120 Euro. Das Startup finanziert sich aus zwei Einnahmequellen. Zum einen sind das die Provisionen für die Gutscheine von den Onlineshops. Hier fällt die Marge nach Gründerszene-Recherchen aus dem vergangenen Jahr jedoch relativ gering aus. Die wichtigere Einnahmequelle sind die Gebühren, die Unternehmenskunden dem Startup zahlen, um den Service anzubieten. Zusätzlich hat Optiopay sein Portfolio mit einer Open-Banking-Anwendung erweitert. 

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Die aktuelle Finanzierungsrunde ließ lange auf sich warten. Altinvestor Auden AG verkündete schon 2017, dass das Startup 20 Millionen Euro bei einer Unternehmensbewertung von 85 Millionen Euro einsammeln wolle. Optiopay selbst distanziert sich gegenüber Gründerszene von den genannten Konditionen. In der Mitteilung zur aktuellen Finanzierung nennt das Unternehmen weder die genaue Finanzierungssumme noch die aktuelle Bewertung. Auch Gewinn- oder Umsatzzahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt. Ein Sprecher bestätigt jedoch, dass sich der Umsatz seit der Gründung jedes Jahr mehr als verdoppelt habe.

Alter Gesellschafter kämpft mit Problemen

Der börsennotierte Startup-Finanzierer Auden AG ist nicht mehr bei der aktuellen Investitionsrunde dabei. Auf Nachfrage erklärte Optiopay, dass Auden seine Anteile an die OP Verwaltung GmbH verschoben habe. Eine Finanzierung sei aus „bekannten Umständen“ von Auden nicht geflossen. Bei dem Berliner Kapitalgeber lief es in letzter Zeit nicht rund – es gab juristische Auseinandersetzungen und Ärger um eine nicht bezahlte Kapitalerhöhung, außerdem dümpelt der Aktienkurs vor sich hin. Die Geschäftstätigkeit von Auden ist nahezu zum Erliegen gekommen.

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Bild: Optiopay