Wie teuer sind Produkte online? Algorithmen von Price f(x) sollen das Optimum errechnen

Price f(x), ein Fintech mit Sitz in Pfaffenhofen nahe München, hat in einer Serie-B-Finanzierung 25 Millionen Euro eingesammelt. Investiert haben der Münchner VC Digital + Partners und das Beratungsunternehmen Bain & Company. Ebenfalls an der Runde teil nahmen die Altinvestoren Credo Ventures aus Prag und Talis Capital aus London. Seit seiner Gründung hat das Unternehmen damit Kapital in Höhe von 32 Millionen Euro bekommen. Die Firma wurde 2011 von Marcin Cichon, Martin Wricke und Christian Tratz gegründet.

Price f(x) bietet sogenanntes Cloud-Pricing – oder in eigenen Worten eine CPQ-SaaS-Lösung – an. Hinter dem kryptischen Akronym verbirgt sich ein Machine-Learning-Algorithmus, der auf Grundlage von Daten wie Lagerbeständen, Wettbewerberpreisen, Nutzerdaten und Betriebskosten den optimalen Preis für Produkte in Webshops errechnet. Diese Preisgestaltung hat das Unternehmen in die Cloud ausgelagert und versorgt damit Kunden wie Bosch und SchneiderElectrics. Mit seinem Angebot verspricht es, den Verkaufsprozess deutlich schneller und erfolgreicher zu gestalten.

Derzeit befindet sich Price f(x) in einem Rechtsstreit mit seinem US-Rivalen Vendavo. Der hatte im Dezember vergangenen Jahres Klage wegen Patentverletzung gegen die Münchner eingereicht. Diese reagierten unter anderem mit einer Gegenklage am 5. November 2018 vor dem United States District Court und bezichtigten Vendavo der Auskundschaftung, des Diebstahls und des Missbrauchs von Geschäftsgeheimnissen. Im Dezember reichte Price f(x) zudem Klage wegen der Verletzung von vier Patenten ein.

Das Unternehmen begründet seine Forderungen damit, dass sich der US-Konkurrent nicht patentfähige, abstrakte Ideen wie die Mathematik hinter der Preisgestaltung habe schützen lassen. Zudem gingen die Patente über das hinaus, was Vendavo selbst erfunden habe. Eine Entscheidung des US-Patentamtes wird Mitte 2019 erwartet. Allerdings droht beiden Parteien bei einer Entscheidung der Behörde möglicherweise auch die Löschung der umstrittenen Patente beider Parteien.

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Bild: Getty / Stuart C. Wilson