Die Scalable-Gründer Florian Prucker, Erik Podzuweit und Stefan Mittnik (von links)
Die Scalable-Gründer Florian Prucker, Erik Podzuweit und Stefan Mittnik (von links)

Die Zeit, in der die Finanzbranche Startups wie Scalable Capital nicht ernst nahm, ist vorbei. Der Münchner Roboadvisor legt das Geld seiner Kunden automatisiert an – und kann nun einen wichtigen Meilenstein verkünden: Nach eigenen Angaben verwaltet Scalable seit Mitte Mai mehr als eine Milliarde Euro und ist damit der stärkste deutsche Player in seinem Markt.

In unserer Grafik lässt sich verfolgen, wie sich das Wachstum der Anlagen seit Anfang 2016 gesteigert hat. Dabei profitiert das Fintech-Unternehmen von zwei Effekten: Zum einen steigt mit jedem Neukunden das Anlagevolumen, mindestens 10.000 Euro muss jeder investieren. Zum anderen schießen die alten Kunden Geld nach, zum Beispiel durch eine monatliche Sparrate. Dies beschleunigt das Wachstum.

Scalable Capital profitiert außerdem von einer wichtigen Vertriebspartnerschaft mit der Direktbank ING Diba, die im Herbst 2017 geschlossen wurde. Sie lässt sich auch in den Zahlen wiederfinden: Es sind laut Unternehmen mehr als 20.000 Kunden, die über die Bank gekommen sind. Über diesen Effekt hatte bereits Finanz-Szene.de berichtet.

Für jeden Kunden muss sich das Startup allerdings auch die Erträge teilen. Diese liegen bei etwa einem Prozent der Anlagesumme pro Jahr.

Gerade am Kundenwachstum ist abzulesen, wie stark Scalable Capital von der Kooperation mit der ING Diba profitiert hat.

Es lässt sich aber auch ablesen, dass die durchschnittliche Anlagesumme pro Kunde mit der ING-Kooperation gesunken ist. Anlässlich des erreichten Ziels veröffentlicht Scalable Capital auch Zahlen zu den Kunden: Demnach ist der Altersdurchschnitt für ein Digitalangebot erstaunlich hoch. Er liegt bei 50 Jahren, ein Drittel ist sogar älter als 55. Etwa 40 Prozent der Kunden sind weiblich.

Bild: Scalable Capital