Die Whitebox-Geschäftsführerinnen Birte Rothkopf (links) und Salome Preiswerk schnitten mit ihrem Robo-Advisor gut ab.
Die Whitebox-Geschäftsführerinnen Birte Rothkopf (links) und Salome Preiswerk schnitten mit ihrem Robo-Advisor gut ab.

Vor dem Urteil der Stiftung Warentest fürchten sich Startups. Für viele junge Anbieter kann ein negatives Testergebnis dazu führen, dass die Kunden komplett fernbleiben. Nun hat die Verbraucherorganisation sich die digitalen Vermögensverwalter – sogenannte Robo-Advisor – vorgenommen. Darunter viele Fintech-Startups wie etwa Scalable Capital oder Vaamo. Banken wurden ebenfalls mit ihren Angeboten getestet.

Bei den Robo-Advisorn werden die Kundengelder automatisiert angelegt, hauptsächlich fließt das Geld in sogenannte ETFs. Im Test bekamen nur zwei Anbieter das Urteil „gut“ von der Stiftung Warentest (Paywall). Quirion und Whitebox schnitten am besten ab. Am schlechtesten bewertete die Verbraucher-Organisation Cominvest von der Comdirect-Bank (Note 5,5) und den Warburg Navigator (Note 5,5).

Die Tester legten besonders großen Wert auf, wie die Kunden zu Kosten und Produkt informiert werden. Das machte 45 Prozent der Gesamtnote aus, außerdem spielten die jährlichen Kosten eine wichtige Rolle (40 Prozent). Die Performance der Robo-Advisor wurde nicht berücksichtigt. Für ein Urteil sei es dazu noch zu früh, heißt es von der Stiftung Warentest.

Verband fordert neue Gesetze für Robos

Der beliebte Robo-Advisor Scalable Capital erhielt die Note 3,4. Die Tester bemängelten die Anlage des Startups: „Nicht immer ist der Mix ausgewogen und breit gestreut, wie das bei einer klassischen Portfolioaufteilung üblich ist“, schreiben sie. Beim Schlusslicht Cominvest kritisieren die Tester die hohen Kosten und die Anlageverteilung.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert derweil klarere gesetzliche Regeln für die Robo-Anbieter: „Verbraucher müssen sich auf Qualitätsstandards bei den Anlagevorschlägen verlassen können“, so Dorothea Mohn vom Verband. Sie müssten nachvollziehen können, wie Algorithmen entscheiden. „Sonst kaufen sie die digitale Katze im Sack“, lässt sich Mohn in einer Mitteilung zitieren.

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Bild: Whitebox