Auch mit Rezepte-Apps gelingt das Essen nicht immer genau, wie auf dem Foto im Netz.
Auch mit Rezepte-Apps gelingt das Essen nicht immer genau, wie auf dem Foto im Netz.

Das Unternehmen Whisk spart nicht mit Superlativen. Als „Die smarteste Food-Plattform der Welt“ preist sich das 2012 gegründete Unternehmen auf seiner Internetseite an. Künftig ist Whisk noch um die Technologie eines deutschen Konkurrenten reicher. Das Unternehmen aus Großbritannien hat das Startup Avocando übernommen. Über den Kaufpreis machten beide Seiten keine Angaben.

Wie TechCrunch berichtet, sollen sowohl die Technologie von Avocando, die Kunden und auch das Team von Whisk übernommen worden sein. Auch die Avocando-Gründer werden den Angaben zufolge nun für Whisk arbeiten. 

Was ist nun so smart an den beiden Unternehmen? Die Startups stellen B2B-Software her, mit der digitale Einkaufszettel erstellt werden. So transformiert Avocando etwa den Inhalt von Rezepte-Apps, Produkt-Internetseiten oder Blogs automatisch in Einkaufslisten und verknüpft diese sofort mit dem Angebot umliegender Supermärkte. 

Whisk bietet denselben Service. Zudem lässt sich der Whisk-Dienst personalisieren. Wenn ein Rezept beispielsweise 250 Gramm Butter erfordert, bestellt Whisk beim Supermarkt 250 Gramm Kerrygold Butter, weil die App weiß, dass Kerrygold die Lieblingsbutter des Nutzers ist. Auf Grundlage bisheriger Rezepte und Einkäufe kann Whisk für den Kunden Rezept-Feeds oder Speisepläne erstellen. 

Der britische Anbieter ist auch in den USA aktiv und arbeitet mit großen Unternehmen wie Walmart, Amazon oder Instacart zusammen. Über deren Apps kommen nach Angaben von Whisk monatlich mehr als 100 Millionen Nutzer in Kontakt mit der Software. Durch die Übernahme von Avocando soll das Europa-Geschäft gestärkt werden. Deutschland, Frankreich und Spanien sollen für das Geschäft von Whisk künftig ein wichtiger Markt werden – größer als die USA und UK für sich allein genommen, teilte Whisk anlässlich der Übernahme mit. In diesen drei Ländern würden Online-Rezepte im Schnitt am häufigsten genutzt. 

Avocando wurde 2015 von Christoph Marx, Hendrik Wermser und Jan-Henning Jestädtund gegründet und hat seinen Sitz in München. Zuvor hatten sie  Simplora ins Leben gerufen, einen Online-Vergleichsdienst für Lebensmittel. Whisk hat seinen Sitz in Birmingham und sammelte seine erste Finanzierung durch einen Auftritt in der Fernsehsendung The Apprentice ein.

Bild: Getty Images / Jim Rankin / Contributor