Hoffen auf einen Käufer aus der Industrie: Die Philosoffee-Gründer Christian Figueras, Benjamin Thies, Lukas Friedemann (v.l.n.r.)

Philosoffee hatte ehrgeizige Ziele: Knapp eine Million Euro Umsatz wollte das Startup mit seinem kalten Kaffee für das Jahr 2019 anpeilen. Doch nun ging dem Cold-Brew-Anbieter das Geld aus. In der vergangenen Woche musste Philosoffee einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren stellen. Das bestätigte Gründer Lukas Friedemann gegenüber Gründerszene: „Wir sind einfach nicht schnell genug gewachsen, um die steigenden Kosten für Vertrieb und Marketing zu decken“, erklärt Friedemann.

Philosoffee beliefert mit seinem Kaffeeprodukt Biomarktketten wie Bio Company oder Denn’s. Der Betrieb soll trotz Insolvenzverfahren unverändert weitergehen, verspricht der Gründer.

Parallel dazu laufe bereits die Suche nach neuen Investoren. Friedemann hoffe auf einen Investor aus der Industrie, der die Marke übernehmen will. Schon in den vergangenen Monaten sei das Startup auf der Suche nach potenziellen Geldgebern gewesen, konnte aber keinen Investor finden, erzählt der Gründer. Hinzu kam, dass Philosoffee zuletzt auf einer Großbestellung sitzen geblieben sei. Jemand habe sich fälschlicherweise als Vertreter eines französischen Unternehmens ausgegeben und große Mengen des Cold Brew bestellt, aber nie bezahlt. „Das war unser Dolchstoß“, sagt Lukas Friedemann.

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Cold-Brew-Kaffee wird nicht aufgebrüht, sondern zieht mehrere Stunden in kaltem Wasser, anschließend wird er gefiltert. In den USA ist das bereits ein Millionengeschäft. Eine ähnliche Entwicklung erhoffen sich Anbieter wie Philosoffee oder Karacho hierzulande. Doch Cold Brew ist nach wie vor ein Nischenprodukt in Deutschland. „Es hat hier noch nicht so viel Anklang gefunden wie erhofft“, gibt auch Friedemann zu. Dennoch schätzt er die Entwicklung des Marktes positiv ein, seit zuletzt auch bekannte Firmen wie Danone oder Melitta in den Markt einsteigen sind.

Bild: Philosoffee