Jakob Breuninger (l.) und Valentin Belser haben sich in Mathe-Vorlesungen kennengelernt.

Während ihres Studiums haben die Münchener Gründer Jakob Breuninger und Valentin Belser öfter mitansehen müssen, wie Mitarbeiter ihrer Unimensa übrig gebliebenes Essen weggeworfen haben. So kam den beiden die Idee für ihr Startup Delicious Data. Breuninger und Belser haben ein Tool entwickelt, das anhand verschiedener Faktoren prognostiziert, wie viele Portionen an welchem Tag gegessen werden. So können Kantinen und Mensen Kosten sparen, ihr Personal besser einplanen und weniger Lebensmittel wegschmeißen

Die SaaS-Software von Delicious Data bezieht die Daten der Kassen- und Warenwirtschaftssysteme seiner Kunden mit ein – ebenso wie deren Veranstaltungen und Urlaubszeiten, sowie die Wettervorhersage. Dann gibt sie eine Prognose für die nächsten fünf Wochen. Das Tool des Startups sagt beispielsweise voraus, dass von der Spaghetti Bolognese am Donnerstag höchstwahrscheinlich 450 Portionen verkauft werden. Das Warenwirtschaftssystem der Kantinen wandelt diese Information dann in die Zutatenmenge um, sodass die Kunden entsprechend einkaufen und den Absatz kalkulieren können.

Breuninger studierte Robotik an der TU München, Besler hat einen Abschluss in Luft-und Raumfahrttechnik. Ihr Startup gründeten sie vor zwei Jahren, beschäftigen mittlerweile vier Mitarbeiter. Mitte August haben sie erstmals Kapital aufgenommen. Geld gab es von Bayern Kapital, dem Doodle-Gründer Myke Näf sowie Clarissa und Michael Käfer, den Chefs des gleichnamigen Feinkost-Shops. Wie hoch die Finanzierungsrunde war, wollen die Gründer auf Nachfrage von Gründerszene und NGIN Food nicht sagen.

Auch über den Umsatz und die Höhe der monatlichen Lizenzgebühr wollen Breuninger und Belser nicht reden. Kundendaten nutzen sie nach eigenen Angaben nur, um ihren Algorithmus weiterzuentwickeln. Verkaufen wollen sie sie nicht. In mehr als 30 Hochschulmensen ist die Software nach Firmenangaben derzeit in Betrieb. Mit dem Investment soll das Tool laut der Gründer nun auch für Hotels und Restaurants aufbereitet werden. Dieser Markt werde jedoch von noch mehr externen Faktoren bestimmt, die die Software berücksichtigen müsse, beispielsweise wie erfolgreich die Wettbewerber seien. 

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Bild: Delicious Data