Zum Berliner Startup Delivery Hero gehören unter anderem die Marken Foodora und Lieferheld

Der Online-Essenslieferdienst Delivery Hero setzt sich nach einem Umsatzsprung im dritten Quartal höhere Ziele für das Gesamtjahr. Es werde nun mit Erlösen zwischen 780 und 785 Millionen Euro gerechnet, kündigte das Berliner Unternehmen am Mittwoch an. Bisher waren 760 bis 780 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Bei Anlegern kam die neue Zuversicht gut an: Die im MDax gelistete Aktie sprang um bis rund zwölf Prozent in die Höhe. 

Im Sommer hatte das in 39 Ländern aktive Unternehmen (Lieferheld, Pizza.de) angekündigt, zusätzliche 80 Millionen Euro zu investieren. Aufgrund der Aufwendungen verschob der Takeaway.com-Konkurrent sein Ziel, die Gewinnschwelle beim bereinigten Betriebsergebnis (Ebitda) bis zum Ende des Jahres zu knacken. Firmenchef Niklas Östberg verzichtete am Mittwoch komplett auf eine Prognose, wann sein Unternehmen nun schwarze Zahlen schreibt. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum währungsbereinigt um 62 Prozent auf 202 Millionen Euro. Gewinnzahlen gab das Unternehmen nicht bekannt.

Die Anhebung der Umsatzprognose begründete Östberg unter anderem damit, dass sich die zusätzlichen Investitionen bereits auszahlten. Die Gelder seien unter anderem in das Marketing und den Vertrieb gesteckt worden, aber auch in die Erweiterung des Angebots. „Inzwischen liefern wir in zehn Ländern im Nahen Osten und Lateinamerika auch Lebensmittel und Arzneimittel aus. Wahrscheinlich werden wir dieses Angebot auf weitere Märkte ausweiten“, kündigte Östberg an.

Delivery Hero liefert sich mit Takeaway.com, JustEat und Deliveroo aus Großbritannien sowie Uber Eats einen scharfen Wettbewerb. Die Berliner konzentrieren sich verstärkt auch auf die Auslieferung der Essensbestellungen über ihren eigenen Dienst Foodora, was besonders kostenintensiv ist. Für den umkämpften deutschen Markt betonte Östberg, Delivery Hero sei gemessen am Umsatz Branchenprimus.

Bild: Delivery Hero