Dagmar Wöhrl schmeckte der Gin während der Show anscheinend. In Tastillery investierte sie nach der Aufzeichnung aber nicht.

Als Kurator für Hochprozentiges positionieren die Gründer des Hamburger Spirituosen-Startups Tastillery ihr Unternehmen. In Probierfläschchen verschicken Andreas und Waldemar Wegelin seit Oktober 2016 teure Gin- oder Whisky-Sorten. So wollen die Cousins ihren Kunden private Schnapsproben ermöglichen – vor allem aber erreichen, dass die ihre Lieblingsdrinks als ganze Flaschen im Onlineshop nachbestellen. Zwischen 26 und 50 Euro kostet dort beispielsweise eine Flasche Gin.

Neben ihren Kunden wollten die beiden Gründer in der Höhle der Löwen auch die Investoren von sich und ihrem Kostproben-Konzept überzeugen, boten dort 100.000 Euro für 20 Prozent ihrer Firma. Dagmar Wöhrl interessierte sich in der Show für das Startup und seine Geschäftsführer. Ohne weitere Verhandlungen stellte sie den Wegelins das Geld in Aussicht. Sie wisse, dass das Geschäft wohl nicht abgehen werde „wie eine Rakete“, sagte sie in der Show. Aber ihr reiche ein langsames Wachstum. Als Familienunternehmerin wolle sie langfristig eine Marke aufbauen. Daraus wurde aber nichts, wie Tastillery-Mitgründer Waldemar Wegelin jetzt gegenüber Gründerszene erklärte.

Der Familie Wöhrl weiter „freundschaftlich verbunden“

Nach der Aufzeichnung hätten er und sein Cousin noch lange mit der gesamten Familie Wöhrl in Kontakt gestanden, so Wegelin. „Ohne dass es einen Vertrag gab, haben sie uns hier in Hamburg besucht und uns viele Ratschläge gegeben“, sagt der Gründer. „Die Chemie hat gestimmt. Wir haben uns dann aber dazu entschieden, eigenständig zu bleiben und uns weiterhin aus eigener Kraft zu finanzieren.“ Auf die genauen Beweggründe, die zu der Entscheidung geführt haben, will Wegelin nicht eingehen, sagt aber, dass man mit der Familie Wöhrl noch immer freundschaftlich verbunden sei.

Die Frage, ob Tastillery nun andere Investoren braucht, stellt Wegelin vorerst zurück. Sein Startup pushe gerade verstärkt den Flaschenverkauf, nun werde das Team das Weihnachtsgeschäft abwarten und dann im nächsten Jahr entscheiden, ob es aktiv auf Investorensuche gehe oder nicht. „Alternativ bleiben wir unabhängig und versuchen es mit Fremdkapital“, so Wegelin.

Allein in dieser Staffel sind bereits mehrere Food-Deals nach der Aufzeichnung geplatzt. Gast-Löwe Georg Kofler investierte nicht in die Diätnudel-Marke Kajnok, Carsten Maschmeyer und Frank Thelen nicht in das vegane Käse-Startup Happy Cheeze. Und auch die Macher der dänischen Lebensmittelretter-App Too Good To Go gingen letztendlich leer aus.

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Bild: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer