Mathias Dögel (links) und Michael Schunke aus der Nähe von Halle (Saale) stellen sich für die Löwen-Jury an den Rost.

Für einige mag das Produkt des Startups aussehen wie ein Rednerpult oder ein futuristisches PC-Gehäuse. An eine Neuauflage der Kaffee-Röstmaschine des – inzwischen eingestellten – Berliner Startups Bonaverde erinnert es womöglich andere. Doch das schwarze Gerät mit seinen teils kantigen, teils abgerundeten Seitenteilen ist weder noch. Der Produktnamen verrät, worum es wirklich geht: Die Maschine der gleichnamigen Firma heißt Willhelm Grill. 

Betrieben wird der Grill mit Holzkohle, was ihn aus Emissionssicht nicht weniger fragwürdig macht als handelsübliche Geräte, die ebenfalls mit Kohle funktionieren. Ungewöhnlich ist allerdings, dass sich „Willhelm“ mit dem Smartphone überwachen lässt. Die App, per Bluetooth mit Thermometern im Grill verbunden, zeigt Nutzerinnen und Nutzern die Temperatur an der Grilloberfläche an und gibt Auskunft darüber, wie heiß das Innenleben von Steak oder Tofu-Würstchen auf dem Rost gerade ist.

Teurer als der teuerste Weber-Grill

Ob die Menschen wirklich möchten, dass jetzt auch noch eine der letzten Bastionen des Offline-Lebens von einer App unterwandert wird? Jedenfalls deutet der Preis des Grills darauf hin, dass seine beiden Gründer es mit der Marktdurchdringung schwer haben könnten. Ohne Rabatte und mit zwölf Wochen Lieferzeit kostet das Gerät aktuell 4.999 Euro. Zum Vergleich: Der derzeit teuerste Holzkohlegrill der US-Traditionsmarke Weber kostet hierzulande knapp 2.400 Euro. Steak wenden, Feuer anzünden und Asche entsorgen sind im Willhelm-Preis übrigens nicht inbegriffen. Selbst mit vermeintlicher Hightech-Ausrüstung bleibt das Grillen also Handarbeit.

Diese Startups machen Kohle mit Grillzubehör

Mathias Dögel und Michael Schunke gründeten die Willhelm Technologies GmbH im Frühjahr 2017 und haben nach eigenen Angaben etwa eine halbe Million Euro eigenes Geld in die Firma gesteckt. In der heutigen Sendung „Die Höhle der Löwen“ präsentieren sie ihr Produkt den Investorinnen und Investoren und hoffen auf ein Investment von 600.000 Euro für 20 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Daraus ergibt sich eine Firmenbewertung von drei Millionen Euro.

Lest auch

Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer