Die Little-Lunch-Gründer Denis und Daniel Gibisch
Mit ihrer Firma Little Lunch verkaufen die Brüder Denis (l.) und Daniel Gibisch Bio-Suppen im Glas, Fonds und Curry-Saucen.

Aus dem bayerischen Augsburg heraus bauten die Brüder Daniel und Denis Gibisch mit Fertigsuppen ein Millionenunternehmen auf. Nun geben sie ihr Startup Little Lunch weiter an die Allos Hof-Manufaktur, wie Gründerszene exklusiv erfahren hat. 

Allos Hof-Manufaktur produziert seit über 40 Jahren vegetarische Bio-Produkte, darunter Aufstriche unter der Marke Allos und Tee unter dem Label Cupper. Seit 2001 gehört das norddeutsche Unternehmen zur niederländischen Wessanen Gruppe.

Thelen: „super erfolgreicher Exit“

Wie viel der Bio-Lebensmittelhersteller für das Suppen-Startup bezahlt hat, wollen die Gründer nicht erzählen. Nur so viel: 2020 plane Little Lunch mit einem Umsatz von 16 Millionen Euro und sei profitabel. Üblicherweise liegt der Multiple in der Branche mindestens beim Vierfachen des Umsatzes, was rein rechnerisch einen mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbetrag ergeben würde.

Auch Investor Frank Thelen will die Kaufsumme nicht kommentieren. Er beteiligte sich 2015, ein Jahr nach der Gründung von Little Lunch, im Rahmen der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ an dem Startup. 150.000 Euro gaben er und Co-Jurorin Judith Williams für insgesamt 30 Prozent. „Das war ein super erfolgreicher Exit“, sagt er heute gegenüber Gründerszene. „Little Lunch war mein erstes Food Investment und hat daher einen ganz besonderen Stellenwert für mich.“

Die Gibisch-Brüder sowie die 25 Mitarbeiter bleiben weiterhin im Unternehmen und führen das Startup aus Augsburg. Im Geschäftsbetrieb werde sich nichts ändern, so Daniel Gibisch.

Zwei Jahre Suche nach einem Käufer

Little Lunch habe bereits vor zwei Jahren mit Allos verhandelt, die Gespräche dann aber wieder beendet, so der Gründer. Ein Deal hätte Probleme mit dem damaligen Vertriebspartner hervorgerufen. Seitdem sei das Startup immer wieder mit möglichen Käufern in Kontakt getreten.

Das Geld aus dem Little-Lunch-Verkauf wollen die Brüder unter anderem dafür nutzen, um in andere Firmen zu investieren. „Denis und ich helfen schon seit der Gründung vielen anderen Startups und konnten bisher aber nie finanziell unterstützen“, so Daniel Gibisch.

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Little Lunch ist der dritte Exit aus Thelens Food-Portfolio. Im Januar verkaufte das Frankfurter Pizza-Startup Lizza die Mehrheit an das Hamburger Familienunternehmen Cremer. Im August gab Thelen seine Beteiligung am Gewürzhersteller Ankerkraut an den französischen Wagniskapitalgeber EMZ Ventures ab. Gegenüber Gründerszene sagt der Investor, dass er die Anteile an seinen DHDL-Food-Startups nach und nach verkaufen möchte, um sich mit seinem VC Freigeist mehr auf Themen wie Satelliten und Wärmespeicherung zu konzentrieren.

Bild: Little Lunch