Getnow bezieht seine Produkte von der Metro und übergibt die Einkäufe dann Logistikunternehmen.

Der Berliner Onlinesupermarkt Getnow kauft seine Waren in Metro-Filialen ein und übergibt die Bestellungen dann an DHL. Marc Funk und Alexander Emming haben das Startup 2015 gegründet. Diverse Business Angels sowie Zimmermann Investment und IMS Capital Partners sind im vergangenen Jahr in das Startup eingestiegen. Seitdem firmiert sich das Unternehmen unter der neu gegründeten Getnow New GmbH.

Nachdem Funk den Onlineshop vor einem Jahr verlassen hat, ist auch Co-Founder Emming im Juli aus der Unternehmensleitung ausgetreten. Der Grund: Funk und Emming wollten Leute ins Management holen, die mehr Expertise in der Logistik haben als die beiden Gründer, so Emming. Beide behalten jedoch weiterhin Anteile und beraten die neuen Chefs. Dominik Reinartz, bisheriger Investor von Getnow, ist im November 2017 in die Geschäftsführung eingestiegen. Sebastian Wiese hat die Leitung im September als CTO ergänzt, einen Monat später kam Thorsten Eder als neuer CMO. Anfang 2019 will das Startup seinen Hauptsitz von Berlin nach München verlagern. Rund 100 Menschen arbeiten derzeit für Getnow an beiden Standorten, inklusive Lagerkräften.

Bislang war der Service von Getnow nur in München und Berlin verfügbar. Im November will das Startup seinen Lieferdienst in Nordrhein-Westfalen ausrollen. 2019 solle der Onlinesupermarkt nahezu flächendeckend aktiv sein, sagt Eder gegenüber Gründerszene und NGIN Food. Der Onlineshop hat sowohl Geschäftskunden als auch Privatpersonen bedient. „Wir haben bisher den proof of concept gemacht. Jetzt geht es eigentlich erst richtig los“, so der CMO. Das Startup wolle fortan auf aggressives Wachstum setzen. In einigen Regionen wird dann aber keine Lieferung binnen 90 Minuten mehr möglich sein, sondern frühestens am nächsten Tag. 

Das Startup überarbeitet gerade seinen Onlineshop, man will die Sortimentierung und die Suche erneuern. „Der aktuelle Onlineshop trifft nicht unsere Erwartungen. Die Produkte lassen sich nur schwer finden“, meint der CMO. Das Sortiment bleibt aber gleich. 12.000 Produkte bietet Getnow aktuell an, neben Lebensmitteln auch Haushaltswaren und Büroartikel.

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Angaben über Umsätze und Profitabilität macht das Startup nicht. 2016 hat es laut Bundesanzeiger einen Jahresfehlbetrag von 1,2 Millionen Euro geschrieben. Im Jahr darauf bearbeitete Getnow nach eigenen Angaben rund 15.000 Online-Bestellungen. Der Markt ist umkämpft: In diesem Jahr mussten Konkurrenten wie die Feinkostshops Delinero und Gegessen wird immer sowie der Münchner Lieferdienst Freshfoods ihren Dienst aufgrund zu hoher Investitionen wieder einstellen.

Bild: Getnow