Philipp Istas baute für Trivago den deutschsprachigen Markt auf. Dann gründete er Grapealliance.

Bei Bringmeister kostet der Riesling 16 Euro, in einem anderen Onlineshop bekommen Kunden die gleiche Flasche schon für zehn Euro. Winzer können nicht permanent den Überblick darüber behalten, welche Shops ihren Wein zu welchem Preis verkaufen. Daher hat das Essener Startup Grapealliance ein Tool entwickelt, das solche Daten sammelt. 

2015 starteten die ehemaligen Trivago-Manager Philipp Istas und Rafael Schwierz die Firma Grapealliance – damals noch unter dem Namen Grapecheck. Auf ihrer Seite konnten Privatkunden Preise von Weinmarken vergleichen. Eine sechsstellige Summe sammelten die Essener für ihre Datenbank ein. „Das B2C-Geschäftsmodell mit der Metasuche hat allerdings nicht so funktioniert, wie wir es aus dem Hotelbereich kannten“, sagt Istas im Gespräch mit Gründerszene. Nur so habe man aber überhaupt eine Datenbank aufbauen können.

Vor einem Jahr lernte das Gründerduo den Weinexperten Gregory Emmel kennen und verwarf seine ursprüngliche Idee. Im Sommer startete Grapealliance unter neuem Namen und mit einem B2B-Portal für Weinmarken, kleine Winzer und Handelsvertreter.

Das Startup bietet seinen Kunden seitdem Zugriff auf ein Analysetool, das ihnen zeigt, welche der 2.000 verfügbaren Onlineshops ihren Wein listen und was eine Flasche dort kostet. Die Ergebnisse können sie nutzen, um den Anbietern Preisanpassungen vorzuschlagen, beispielsweise wenn der Wein überteuert ist, oder um den Shops weitere Flaschen zu verkaufen.

Die Winzer zahlen mindestens 79 Euro monatlich im Abomodell für den Dienst. Durchschnittlich unterzeichneten die Kunden Verträge über 36 Monate, so Istas. Seit dem Start im Sommer habe Grapealliance mehr als 100 Kunden gewonnen. Im nächsten Jahr will das Startup mit seinem Tool rund 500.000 Euro wiederkehrenden Umsatz erwirtschaften. 

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Die Wein-Punks

Aus dem Trivago-Team haben einige alte Kollegen in das Startup investiert, darunter der derzeitige CRO des Hotelsuchers, Johannes Thomas. Außerdem beteiligte sich der Seriengründer Daniel Wild an der Weindatenbank. Bislang sammelte Grapealliance nach eigenen Angaben einen hohen sechsstelligen Betrag ein. Anfang nächsten Jahres wollen die Essener eine siebenstellige Finanzierungsrunde abschließen, so Istas.

Bild: Grapealliance