Wer Lust auf ein Magnum-Eis verspürt, ist hier in Zukunft falsch.
Wer Lust auf ein Magnum-Eis verspürt, ist hier in Zukunft falsch.

Ein Streit zwischen Kaufland und dem Konzern Unilever hat nun auch Auswirkungen für die Kunden des Großflächendiscounters. Wie heute bekannt wurde, listet das Neckarsulmer Unternehmen 480 Produkte von Unilever aus. Darunter sind auch bekannte Marken wie Knorr, Pfanni, Magnum oder Dove. Sie werden bundesweit aus dem Sortiment von Kaufland gestrichen. 

Hintergrund ist ein Streit über Preise und Konditionen. Laut einer Mitteilung von Kaufland soll Unilever die Preise „kurzfristig“ und „drastisch“ erhöht haben. „Das neue Angebot enthält Konditionen, die es uns nicht ermöglichen, unseren Kunden neben der großen Auswahl und hohen Qualität auch den besten Preis zu bieten“, wird Andreas Schopper, Leiter Einkauf bei Kaufland Deutschland, in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Unilever hat sich zu der Angelegenheit noch nicht geäußert. 

Ein ähnlicher Streit hatte im Frühjahr für Aufsehen gesorgt. Damals waren sich die Händler der Agecore-Einkaufsgemeinschaft nicht mit Nestlé einig geworden. Unter anderem Edeka hatte daraufhin Produkte von Nestlé ausgelistet. Laut der Lebensmittelzeitung will Kaufland die Lücken in den Regalen nun vorrangig durch Eigenmarken auffüllen. Zudem sei geplant, andere Marken einzulisten.

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Dieser Schritt ist ein weiteres Signal der Machtverschiebung zugunsten der Händler. Durch die hohe Zahl und Akzeptanz von Eigenmarken scheint der Druck, Markenprodukte zu listen, nicht mehr so hoch zu sein wie früher. Außerdem zeigen sich die Kunden offen für neue Produkte. Nicht zuletzt Food-Startups könnten daher von der hier entstehenden Lücke profitieren.


Bild: Kaufland