Es kehrt einfach keine Ruhe in Lidls E-Commerce-Abteilung ein. Vor wenigen Tagen hat Marcus Rodermann die Leitung der Digitalsparte übernommen, wie Lidl auf Nachfrage berichtet. Nur vier Monate, nachdem der Digitalvorstand Matthias Oppitz zum Deutschlandchef von Lidl ernannt wurde. Rodermanns Vorgänger wiederum, Thorsten Reichle, wurde erst im Juli des vergangenen Jahres als Bereichsvorstand Lidl Digital International eingestellt, nachdem er als Leiter der Unternehmensentwicklung diverse Digitalprojekte mitverantwortete. Rodermann übernimmt die Digitalsparte nachdem Ausstieg von Reichle. Oppitz bleibt weiter im Vorstand, Rodermann berichtet nun wie schon vorher Reichle an den Vorsitzenden.

Somit ist Rodermann mittlerweile der Zweite, der innerhalb eines knappen Jahres die Digitalspitze übernimmt. Der neue Digitalchef hatte den Lieferdienst von Kaufland mitaufgebaut, der im Dezember nach einer einjährigen Pilotphase jedoch wieder eingestellt wurde. 

Mit seinem Onlineangebot hat Lidl im vergangenen Jahr weltweit rund 750 Millionen Euro umgesetzt, plant für 2018 eine Milliarde Euro. „Die Relevanz des E-Commerce für Lidl steigt“, sagte Reichle noch im März gegenüber dem Handelsblatt. Allerdings sind die Entwicklungen im E-Food-Business nur im Ausland zu beobachten. In Spanien testet der Discounter beispielsweise eine neue App, die etwa spezielle Rabatte und ein elektronischer Kassenbon beinhaltet. Auf dem Heimatmarkt ist der Discounter in Sachen Digitalisierung eher rückläufig. 

Bild: JUSTIN TALLIS / Getty Images, in einer früheren Version des Artikels hieß es, Reichle wäre der Vorgänger von Oppitz. Reichle hate jedoch unter Oppitz gearbeitet.