Ist der Whole-Foods-Schriftzug bald auch in den Hauptstädten Europas zu bewundern?
Ist der Whole-Foods-Schriftzug bald auch in den Hauptstädten Europas zu sehen?

Im Sommer dieses Jahres hat Amazon die US-Supermarktkette Whole Foods für 14 Milliarden US-Dollar gekauft. Die Übernahme versetzte den Lebensmittelmarkt in den Vereinigten Staaten in Aufregung. Seither fürchten etablierte Ketten wie Wal-Mart oder Target, Amazon könnte in den stationären Lebensmitteleinzelhandel einsteigen und auch bei E-Food eine Führungsrolle beanspruchen, und rüsten ihrerseits auf. Der europäische Markt konnte das bisher aus der Ferne beobachten. Doch nun unternimmt Amazon einen Schritt, der auch die Supermarktketten in der Europäischen Union aufmerken lassen wird.

In dieser Woche hat Amazon sich nämlich die Markenrechte für Whole Foods in der EU sichern lassen. Der Konzern hat Unionsmarkenschutz in Wort und Bild für verschiedene Marken des Whole-Foods-Brandings beantragt. Konkret sind nun „Whole Foods“, „Whole Foods Market“, „WFM“ und das günstigere Konzept „365“ geschützt. Der Unionsmarkenschutz sichert Amazon das Recht, anderen zu verbieten, gleiche oder ähnliche Bilder und Worte im Geschäftsverkehr zu nutzen. Einer Verbreitung der Marke Whole Foods in Europa steht nun nichts mehr im Wege.

Offizielle Expansionspläne von Whole Foods für Europa gibt es jedoch noch nicht. Eine komplett neue Supermarktkette in der EU zu etablieren, wäre ein Vorhaben von einer Größe, das selbst einen Konzern wie Amazon vor gewaltige Herausforderungen stellen würde. Wahrscheinlicher ist daher, dass Amazon einzelne Produkte oder Linien von Whole Foods bei seinem Lebensmittel-Lieferdienst Fresh anbieten könnte, um so die Marktakzeptanz zu testen. Es ist außerdem möglich, dass es bei Amazon gängige Praxis ist, erfolgreiche Marken in allen relevanten Märkten zu sichern, ohne dass ein konkreter Plan dahinter steht.

Bild: Getty Images / John Leyba / Contributor