HelloFresh-CEO Dominik Richter will sein Unternehmen weiter wachsen sehen.
HelloFresh-CEO Dominik Richter (mit Glocke) will sein Unternehmen weiter wachsen sehen.

Als HelloFresh im November 2017 an die Börse ging, lag der Wert der Aktie bei 10,25 Euro. Heute ist das Papier 14,60 Euro wert. Ob die Neuerungen, die das Berliner Startup am heutigen Montag angekündigt hat, die Aktie weiter steigen lassen, ist allerdings fraglich. Anlässlich der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen sprach HelloFresh davon, seine Expansion schnell weiterzuführen. „Neue Produkte, neue Zielgruppen, neue Regionen“, hieß es in einer zu den Q2-Zahlen veröffentlichten Mitteilung. Dieses neue Wachstum dürfte allerdings auf Kosten der Profitabilität gehen.

Im zweiten Quartal 2018 hat HelloFresh ein deutliches Umsatzplus erwirtschaftet. Gegenüber dem selben Zeitraum im Vorjahr stieg der Konzernumsatz um 39 Prozent auf knapp 320 Millionen Euro. Angesichts dieser Zahlen hob das Startup die Umsatzprognose für 2018 an. Im Gesamtjahr soll nun währungsbereinigt ein Zuwachs zwischen 32 und 37 Prozent statt wie bisher mit 30 bis 35 Prozent herauskommen. Sowohl der Deckungsbeitrag als auch die EBITDA-Marge (ohne die Marke Green Chef) entwickelte sich positiv. Das Unternehmen attestierte sich deshalb selbst, sich dem Break-Even anzunähern. Dass die Gewinnschwelle damit wie geplant Ende 2018 erreicht wird, darf aber bezweifelt werden. 

Stattdessen sprach HelloFresh nun von „gezielten Investitionen“. Konkrete Angaben blieb das Startup allerdings schuldig. Es war lediglich die Rede von Investitionen „in das Kochboxen-Segment und darüber hinaus“. Weiter hieß es, gerade in den USA werde HelloFresh in der zweiten Jahreshälfte in die „Ausdifferenzierung der Produkte und in die Preisstruktur investieren, um noch mehr Kundengruppen mit unterschiedlichen Ansprüchen zu erreichen“. Weltweit werde es zudem neue Kooperationen mit Händlern geben. In den USA gibt es die Kochboxen von HelloFresh auch in Supermärkten zu kaufen, in Deutschland nur per Versand.

Infografik: HelloFresh verkauft fast 49 Millionen Mahlzeiten | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Die jüngsten Zahlen zeigen einmal mehr, dass die Vereinigten Staaten der wichtigste Markt für das Startup sind. Von den 320 Millionen Euro Gesamtumsatz kommen fast 190 aus den USA. Rund 61 Prozent der aktiven Kunden von HelloFresh sind dort beheimatet. Und über die Hälfte der 48,9 Millionen im zweiten Quartal ausgelieferten Gerichte wurden innerhalb der USA verschickt. 


Bild: HelloFresh